WACKER behauptet sich im 3. Quartal 2024 trotz des anhaltend schwierigen Marktumfelds

  • KONZERNUMSATZ DES 3. QUARTALS 2024 LIEGT MIT 1,43 MRD. € UM 6 PROZENT UNTER DEM WERT DES VORJAHRES
  • EBITDA LIEGT MIT 152 MIO. € AUF VORJAHRESNIVEAU
  • PERIODENERGEBNIS DES 3. QUARTALS BETRÄGT 34 MIO. €
  • NETTO-CASHFLOW BELÄUFT SICH AUF -99 MIO. €
  • „TROTZ ERHEBLICHEM GEGENWIND HABEN WIR EIN STARKES ERGEBNIS IM SPEZIALITÄTENGESCHÄFT ERREICHT“, SAGTE CEO CHRISTIAN HARTEL
  • JAHRESPROGNOSE BESTÄTIGT

München, 28.10.2024

Die Wacker Chemie AG verzeichnet im 3. Quartal 2024 wegen des anhaltend schwierigen Marktumfelds einen Rückgang beim Umsatz. Der Chemiekonzern erwirtschaftete im Berichtsquartal Umsatzerlöse in Höhe von 1,43 Mrd. € (Q3 2023: 1,52 Mrd. €). Das ist ein Minus von 6 Prozent. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren in erster Linie deutlich geringere Absatzmengen im Geschäftsbereich POLYSILICON. Gegenüber dem 2. Quartal 2024 (1,47 Mrd. €) sanken die Erlöse um 3 Prozent.

WACKER hat im 3. Quartal 2024 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 152 Mio. € erzielt (Q3 2023: 152 Mio. €) und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Das Ergebnis konnte trotz der niedrigeren Absatzmengen im Geschäftsbereich POLYSILICON erzielt werden. Gegenüber dem Vorquartal (160 Mio. €) ging das EBITDA um 5 Prozent zurück. Für den Zeitraum Juli bis September 2024 ergibt sich im WACKER-Konzern eine EBITDA-Marge von 10,6 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte sie 10,0 Prozent und im Vorquartal 10,9 Prozent betragen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summiert sich im Berichtsquartal auf 37,1 Mio. €. Das sind 24 Prozent weniger als vor einem Jahr (49 Mio. €) und entspricht einer EBIT-Marge von 2,6 Prozent (Q3 2023: 3,2 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich wie im Vorjahr auf 34 Mio. € (Q3 2023: 34 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 0,56 € (Q3 2023: 0,56 €).

Seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 hat WACKER bestätigt. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem Umsatz in der Bandbreite von 6,0 Mrd. € bis 6,5 Mrd. €. Das EBITDA wird im Gesamtjahr voraussichtlich zwischen 600 Mio. € und 800 Mio. € liegen; WACKER geht unverändert davon aus, dass es in der oberen Hälfte dieser Bandbreite liegen wird.

„Das wirtschaftliche Umfeld und die Nachfragesituation in der Chemiebranche sind nach wie vor herausfordernd für WACKER“, sagte Konzernchef Christian Hartel. „Vor diesem Hintergrund ist die starke Performance unserer Chemiegeschäfte beeindruckend. Trotz erheblichem Gegenwind liegen wir hier nach den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres im Ergebnis über den Vorjahreswerten“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende am Montag in München.

„Viele Unternehmen aus den kundennahen Abnehmerbereichen haben ihre Produktion gedrosselt, besonders die Automobilbranche und die Bauwirtschaft zeigen sich aktuell schwach. Das hat auch Auswirkungen auf uns“, fuhr Christian Hartel fort.

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung hob Hartel hervor: „Ein Großteil unserer Kunden bestellt weiterhin nur zurückhaltend, da sie sich mit einer schwachen Nachfrage konfrontiert sehen. Im Bereich Polysilicon belastet der Nachfragerückgang bei Solarsilicium unser Geschäft. Das laufende Anti-Dumping Verfahren der USA gegen Solarprodukt-Importe aus einigen südostasiatischen Ländern sorgt für Verunsicherung in den Märkten. Das Geschäft mit hochreinem Polysilicium für Halbleiteranwendungen hat sich dagegen positiv entwickelt. Hier zeigt sich, dass sich unsere langfristige Strategie auszahlt. In unserem Biopharma-Geschäft war in den vergangenen Monaten die Inbetriebnahme des mRNA-Kompetenzzentrums in Halle ein Wachstumstreiber.“

WACKER setzt bereits seit geraumer Zeit einen verstärkten Fokus auf Effizienz und Kostendisziplin, um den Herausforderungen des anhaltend schwierigen konjunkturellen Umfelds zu begegnen.

Im Hinblick auf die langfristigen Perspektiven des Unternehmens zeigte sich der Vorstandsvorsitzende optimistisch: „Wir haben auf unserem Kapitalmarkttag Mitte September unsere Wachstums- und Nachhaltigkeitsziele bis 2030 bestätigt. Wir investieren umfangreich, um die Bedürfnisse unserer Kunden in den verschiedenen Branchen und Regionen bedienen zu können. Auch wenn wir uns aktuell in einer schwierigen konjunkturellen Lage befinden, so sind wir überzeugt, dass wir gut für die Zukunft aufgestellt sind: mit einem engagierten, kompetenten Team, großer Innovationskraft sowie Produkten und Lösungen, die die Megatrends unserer Zeit bedienen.“

Um weiter zu wachsen, setzt WACKER auf ein umfassendes Investitionsprogramm, mit dem das Unternehmen seine Kapazitäten in allen Geschäftsbereichen und Regionen ausbaut. So investiert WACKER beispielsweise in Spezialsilicone in China wie auch im sächsischen Nünchritz, baut die Kapazitäten für hochreines Halbleiterpolysilicium für anspruchsvollste Halbleiteranwendungen aus und verstärkt seine Biotechnologieaktivitäten.

Regionen

Im 3. Quartal 2024 haben sich die Umsätze in den Regionen unterschiedlich entwickelt. In Asien gingen die Erlöse auf 501 Mio. € zurück. Das sind rund 22 Prozent weniger als im Vorjahr (Q3 2023: 642 Mio. €). In Amerika summierten sich die Erlöse auf 273 Mio. € (Q3 2023: 250 Mio. €), ein Anstieg um 9 Prozent. In Europa belief sich der Konzernumsatz im Berichtsquartal auf 572 Mio. € (Q3 2023: 551 Mio. €) und stieg somit um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Investitionen und Netto-Cashflow

Die Investitionen des Konzerns betrugen im 3. Quartal 2024 149 Mio. € (Q3 2023: 155 Mio. €) und lagen 4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Mittel gingen schwerpunktmäßig in den Ausbau der Produktionskapazitäten der Chemiebereiche, weitere Investitionen flossen unter anderem in Erweiterungsmaßnahmen für Biopharmazeutika und Halbleiterpolysilicium.

Der Netto-Cashflow von WACKER lag im 3. Quartal 2024 bei -99 Mio. € (Q3 2023: 128 Mio. €). Die Hauptursache für diesen Rückgang ist vor allem das höhere Umlaufvermögen.

Mitarbeitende

Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten ist im Berichtsquartal weitgehend stabil. Zum Stichtag 30. September 2024 waren im Konzern 16.555 Mitarbeitende tätig (30. Juni 2024: 16.461). An den WACKER-Standorten in Deutschland arbeiteten zum Ende des Berichtsquartals 10.596 (30. Juni 2024: 10.609) Beschäftigte, an den internationalen Standorten waren es 5.959 (30. Juni 2024: 5.852).

Geschäftsbereiche

WACKER SILICONES hat im 3. Quartal 2024 einen Gesamtumsatz von 727 Mio. € erzielt (Q3 2023: 673 Mio. €). Das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die im Jahresvergleich höheren Absatzmengen bei Spezialitäten haben Umsatz und Ergebnis positiv beeinflusst. Im Vergleich zum Vorquartal (719 Mio. €) stieg der Umsatz um 1 Prozent. Das EBITDA von WACKER SILICONES belief sich im Berichtsquartal auf 109 Mio. €. Das ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (51 Mio. €) und 20 Prozent über dem Vorquartalswert (90 Mio. €). Die positive Ergebnisentwicklung ist in erster Linie auf höhere Absatzmengen zurückzuführen. Die EBITDA-Marge belief sich im 3. Quartal 2024 auf 15,0 Prozent nach 7,6 Prozent im 3. Quartal 2023 und 12,6 Prozent im Vorquartal.

Der Gesamtumsatz von WACKER POLYMERS liegt im Berichtsquartal mit 365 Mio. € um 7 Prozent unter Vorjahr (393 Mio. €). Die Hauptursache für diesen Rückgang waren niedrigere Preise. Im Vergleich zum Vorquartal (389 Mio. €) ging der Umsatz um 6 Prozent zurück. WACKER POLYMERS hat im 3. Quartal 2024 ein EBITDA von 46 Mio. € erzielt. Gegenüber dem Vorjahr (75 Mio. €) ist das ein Rückgang um 38 Prozent. Ursächlich waren hauptsächlich die niedrigeren Preise. Im Vergleich zum Vorquartal (59 Mio. €) ist das EBITDA nach Belastungen durch den vorübergehenden Ausfall eines wichtigen europäischen Lieferanten um 21 Prozent zurückgegangen. Die EBITDA­Marge lag im Berichtsquartal bei 12,6 Prozent nach 19,0 Prozent im Vorjahr und 15,0 Prozent im Vorquartal.

WACKER BIOSOLUTIONS erzielte im 3. Quartal 2024 einen Gesamtumsatz von 100 Mio. €. Das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahr (77 Mio. €) und 2 Prozent mehr als im Vorquartal (98 Mio. €). Die positive Umsatzentwicklung wurde unter anderem durch Wachstum im Bereich Biopharmazeutika getragen. Das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS belief sich im Berichtsquartal auf 14 Mio. € und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (-3 Mio. €) um 17 Mio. € gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal (1 Mio. €) stieg das EBITDA um 13 Mio. €. Die positive Ergebnisentwicklung folgt in erster Linie auf die Inbetriebnahme des neuen mRNA-Kompetenzzentrums in Halle. Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 13,7 Prozent nach -4,0 Prozent im Vorjahr und 1,1 Prozent im Vorquartal.

WACKER POLYSILICON hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 209 Mio. € erzielt. Das sind 39 Prozent weniger als im Vorjahr (342 Mio. €) und 10 Prozent weniger als im 2. Quartal 2024 (232 Mio. €). Ursachen für diesen Rückgang sind die zurückhaltende Nachfrage angesichts des in den USA laufenden Anti-Dumping-Verfahrens gegen die Importe von Solarprodukten aus einigen südostasiatischen Ländern. Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im Berichtsquartal auf 29 Mio. €. Damit blieb der Geschäftsbereich vor allem mengenbedingt um 36 Prozent unter dem Vorjahreswert (46 Mio. €) und um 46 Prozent unter dem EBITDA des Vorquartals (55 Mio. €). Von Juli bis September 2024 errechnet sich für den Geschäftsbereich eine EBITDA-Marge von 14,0 Prozent nach ebenfalls 13,5 Prozent im 3. Quartal 2023 und 23,8 Prozent im 2. Quartal 2024.

Ausblick

WACKER hat seine Einschätzungen zur voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens im laufenden Jahr im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2023 ausführlich dargestellt.

Diese Prognose hat das Unternehmen bestätigt. So geht WACKER davon aus, dass sich das Geschäft im Jahr 2024 leicht rückläufig entwickeln wird. Konkret rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz in der Bandbreite von 6,0 Mrd. € bis 6,5 Mrd. €. Das EBITDA wird zwischen 600 Mio. € und 800 Mio. € erwartet; WACKER geht davon aus, dass ein Wert in der oberen Hälfte der Bandbreite erreicht wird. Die EBITDA-Marge wird voraussichtlich deutlich unter dem Vorjahr liegen, die Investitionen leicht unter dem Wert des Vorjahres. Dabei werden die Investitionen die Abschreibungen, die sich 2024 voraussichtlich auf 450 Mio. € belaufen werden, deutlich übertreffen. Beim Jahresüberschuss rechnet das Unternehmen mit einem Wert deutlich unter Vorjahr. Die Nettofinanzschulden werden voraussichtlich steigen. Der Netto-Cashflow wird sich 2024 aller Voraussicht nach im negativen Bereich und deutlich unter dem Vorjahr bewegen. Der ROCE wird voraussichtlich deutlich geringer sein als im Vorjahr.

Das Unternehmen hält an seiner Strategie und den Zielen bis 2030 fest, wie es jüngst auf dem Capital Markets Day verkündete.

Hinweis für die Redaktionen: Nähere Informationen zum Kapitalmarkttag 2024 finden Sie auf den Internet-Seiten von Wacker (www.wacker.com) im Bereich Investor Relations.

Der Geschäftsbericht 2023 sowie der Halbjahresfinanzbericht 2024 sind ebenfalls auf www.wacker.com verfügbar.

Eckdaten WACKER-Konzern
Mio. € Q3 2024 Q3 2023 Veränderung in % 9 M 2024 9 M 2023 Veränderung in %
Ergebnis/Rendite/Cashflow
Umsatz 1.429,6 1.522,8 –6,1 4.387,0 5.019,6 –12,6
EBITDA 152,0 151,9 0,1 484,2 688,4 –29,7
EBITDA-Marge (%) 10,6 10,0 11,0 13,7
EBIT 37,1 48,9 –24,1 143,1 379,5 –62,3
EBIT-Marge (%) 2,6 3,2 3,3 7,6
Finanzergebnis –8,1 –7,2 12,5 –19,1 –21,4 –10,7
Ergebnis vor Ertragsteuern 29,0 41,7 –30,5 124,0 358,1 –65,4
Periodenergebnis 33,9 33,5 1,2 117,1 299,6 –60,9
Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) (€) 0,56 0,56 0,0 2,04 5,85 –65,1
Investitionen, ohne Akquisitionen 149,0 155,2 –4,0 443,1 404,6 9,5
Abschreibungen 114,9 103,0 11,6 341,1 308,9 10,4
Netto-Cashflow –99,2 127,6 n.a. –404,7 78,4 n.a.
30.9.2024 30.9.2023 31.12.2023
Bilanzsumme 8.941,6 8.812,4 8.854,4
Eigenkapital 4.586,4 4.741,4 4.579,9
Eigenkapitalquote (%) 51,3 53,8 51,7
Finanzierungsverbindlichkeiten
1.795,0 1.537,2 1.505,6
Nettofinanzschulden (-) / Nettofinanzvermögen (+) –771,9 –163,7 –83,7
Mitarbeiter (Anzahl am Stichtag) 16.555,0 16.391,0 16.378,0

Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Ge-schäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die Verpflichtung dafür.

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