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Ein Medium für die Kunst

Die international bekannte Webkünstlerin Monika Fioreschy experimentiert mit ungewöhnlichen Materialien, um neue Ausdrucksmöglichkeiten für die Webkunst zu finden. Vor mehr als 30 Jahren ersetzte die Österreicherin den klassischen Wollfaden am Webstuhl durch Siliconschläuche aus WACKER-Festsiliconkautschuk und transformierte damit in aufsehenerregender Weise die herkömmliche Bildweberei. Einblicke in die Welt der Transfusionsbild- und Sil-Ikone-Technik, für die WACKER das optimale Material bietet.

Voller Dynamik und Neugierde: Spricht Künstlerin Monika Fioreschy über ihre Silicon-Kunst, versprüht sie Energie pur

Die Herz-Lungen-Maschine arbeitete ruhig, die Ärzte gingen bei der Herzoperation konzentriert Schritt für Schritt vor. Da fielen Monika Fioreschy die feinen Bluttransfusionsschläuche aus Silicon ins Auge. „Das war der Moment, in dem ich beschloss, Siliconschläuche fürs Weben zu nutzen“, erzählt sie. Als Zuschauerin hatte die heute 77-jährige Künstlerin im Jahr 1992 in Salzburg eine Herzoperation verfolgt. Damals war sie auf der Suche nach neuen Wegen, weil sie sich nicht mit der traditionellen Webkunst, mit der sie als Webkünstlerin zur damaligen Zeit weltweit Aufsehen erregte, zufriedengeben wollte. „Die Siliconschläuche haben mein Werk nachhaltig geprägt“, betont Fioreschy.

Die gebürtige Südtirolerin lebt und arbeitet seit 1985 in Salzburg. Nach ihrem Diplom an der Universität für angewandte Kunst in Wien startete die Künstlerin ihre Karriere. Ihre Werke sind unter anderem im Guggenheim Museum in New York, im Lentos Kunstmuseum Linz sowie in der Sammlung des Europäischen Patentamts München vertreten.

Ikonische Silicone

Seit 1993 nutzt Fioreschy anstelle des klassischen Wollfadens Siliconschläuche für ihre Webarbeiten und entwickelte die neue Kunstform „Transfusions-Silikone“ und „Sil-Ikone“. Bei ersterem spritzt die Künstlerin mit einer Nadel Farbe, Blut oder Chlorophyll in die gewebte Struktur, bei den Sil-Ikonen bemalt Fioreschy zum Teil die gewebte Oberfläche. Damit tritt sie aus der reinen Textilkunst heraus und lädt ihr Webbild mit zusätzlichen Inhalten auf. Für Kunstkritiker „revolutioniert Fioreschy das Verständnis des modernen Bildteppichs“. Seit Jahrzehnten setze die Künstlerin mit ihren Arbeiten Maßstäbe mit ungewöhnlichen Materialien.

Zuletzt arbeitete die Webkünstlerin am Mutterwerk ihrer Kunstform: „Von Silicon zu Silicon“. Eng an eng liegen die biegsamen, weichen Siliconschläuche in dem Rahmen aneinander, mal geradlinig, mal wellig. Feine Siliconschläuche schlingen sich auf der Oberfläche des Werks um einen kleinen grau-schwarzen Brocken Siliziummetall – von Silicon zu Silicon eben. „Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich damit zufrieden bin“, kommentiert die Künstlerin in ihrer Werkstatt das Werk kritisch. Immer wieder ergreift sie dabei die feinen Siliconschläuche, die vor ihr auf dem Tisch liegen – betastet sie, spürt sie. Vielleicht brauche es kleinere „Siliciummetall-Bruchstücke“, überlegt sie laut. Ein typischer Moment für Fioreschy, denn nicht umsonst bezeichnet sie sich selbst „als stetig Suchende“.

Silicon, das Material unseres Jahrhunderts

Weich, leicht, erotisch. Die Eigenschaften der WACKER-Silicon-Schläuche lässt Monika Fioreschy begeistert schwärmen

Spricht sie über ihr Arbeitsmaterial, die Siliconschläuche, gerät sie regelrecht ins Schwärmen: „Es ist sehr weich, samtig, leicht, halb durchsichtig, rein, erotisch.“ Die Menschheit webe seit tausenden Jahren. „Seither ist an der Technik nichts verändert worden. Wir arbeiten immer noch mit Schuss und Kette“, erläutert Fioreschy. Mit ihrem künstlerischen Ansatz treffe eine der ältesten Technologien auf neueste Technologie. Lächelnd hebt sie die Schläuche an und ergänzt: „Für mich ist Silicon das Material unseres Jahrhunderts.“

Ein Material – viele Anwendungsoptionen

Siliconkautschuke lassen sich für vielfältige Anwendungsbereiche maßschneidern. Die Produktauswahl richtet sich nach der Verarbeitung und den gewünschten Vulkanisateigenschaften. Unser ELASTOSIL® Siliconkautschuk zeichnet sich durch zahlreiche Materialvorteile aus: Es hat sehr gute mechanische und thermische Eigenschaften, auch in filigranen Bauteilen, und widersteht dynamischem Stress unter Dauerbelastung. Manche Typen weisen einen sehr hohen Weiterreißwiederstand auf, andere glänzen mit guten Trenneigenschaften. Der Temperatureinsatzbereich liegt zwischen -50 C bis +250 Grad. Siliconkautschuk ist leicht verarbeitbar und kann elektrisch isolierend bis halbleitend sein.

Die Extrusion ist ein kontinuierliches Fertigungsverfahren, bei dem Siliconkautschuk durch eine Düse gepresst und anschließend vulkanisiert wird. Die Düse ist für die Formgebung des Extrudats verantwortlich. Zur typischen Anwendung im Extrusionsverfahren gehören neben Schläuchen, auch Profile, Kabel, Flachbänder und Rundschnüre.

Schläuche erhalten so eine hohe Reißfestigkeit, enorme Elastizität und ein hervorragendes Rückstellvermögen. Wir bieten zwei Produktreihen von Festsiliconkautschuk an, die auch als HCR (=high-temperature curing) bezeichnet werden:

  • peroxidisch vernetzte Typen mit dem Markennamen ELASTOSIL® R (R=Rubber)
  • additionsvernetzende Typen namens ELASTOSIL® R plus

Auf Wunsch liefern wir auch passende Farbpasten für Fest- und Flüssigsiliconkautschuk.

Hier finden Sie eine Übersicht zu unseren ELASTOSIL® Color Pastes FL & PT