Übernahmestation für Essigsäure

WACKER lässt Biomasse­bilanz­verfahren vom TÜV Süd zertifizieren

01.10.2018 Lesezeit: ca. MinutenMinute

VAE-Bindemittel auf Basis nach­wachsen­der Rohstoffe

WACKER ist als weltweit erster Hersteller in der Lage, VAE-Dispersionen auf Basis von Vinylacetat-Ethylen-Copolymer sowie weitere vinylacetatbasierte Produkte – bekannt unter dem Markennamen VINNAPAS® – unter Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen in kommerziellen Mengen anzubieten. Das Unternehmen verwendet dafür Essigsäure, die als Nebenprodukt in der holzverarbeitenden Industrie anfällt.

Das internationale Prüf- und Zertifizierungsinstitut TÜV Süd hat das von WACKER genutzte Biomassebilanzverfahren nach dem internationalen Standard CMS 71 zertifiziert. Die unabhängige Zertifizierung bestätigt dem Kunden, dass die für das biomassebilanzierte Produkt benötigte Menge an fossilen Rohstoffen zu Beginn der Produktion durch eine entsprechende Menge aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt worden ist. Diese neuartige, auf nachwachsenden Rohstoffen basierende Produktklasse vermarktet WACKER unter der Produktlinie VINNAPAS® eco (ehemals VINNECO®). Sie umfasst alle Polymerprodukte, die auf nachwachsenden Rohstoffen beruhen.

„Immer mehr unserer Kunden aus der Baubranche, der Farb-, Klebstoff-, Textil- oder Papierindustrie legen Wert auf die Verwendung nachwachsender Rohstoffe“, sagt Dr. Christoph Riemer, Leiter der Business Unit Consumer & Industrial Polymers bei WACKER POLYMERS. „Diesem Wunsch können wir nun mit unseren Vinylacetat-Ethylen-Copolymeren nachkommen. Denn Nachhaltigkeit“, so Riemer, „beginnt schon bei den Rohstoffen.“ Das bedeutet in diesem Fall, dass die für die Herstellung der WACKER-Polymere eingesetzte Essigsäure von der holzverarbeitenden Industrie kommt.

„Nachhaltigkeit beginnt schon bei den Rohstoffen.“

Dr. Christoph Riemer, Leiter der Business Unit Consumer & Industrial Polymers bei WACKER POLYMERS

PEFC®-zertifizierter Wald

Aus nachhaltig bewirtschafteten, PEFC®-zertifizierten Wäldern wie diesem stammt das Holz, aus dem die biobasierte Essigsäure hergestellt wird.

Das verwendete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten PEFC®-zertifizierten Wäldern.

Diese biobasierte Essigsäure entspricht den Qualitätsanforderungen von WACKER und weist eine sehr hohe Reinheit, eine sehr gute Farbkompatibilität und einen sehr niedrigen Wassergehalt auf. Das ist die Bedingung dafür, dass sich die Bio-Essigsäure chemisch und physikalisch identisch verhält wie die herkömmliche Essigsäure auf Basis fossiler Quellen. Auch eine Mischung der beiden Varianten wirkt sich nicht auf die Eigenschaften des Endprodukts aus.


Das ist von Vorteil für das verwendete Biomassebilanzverfahren, mit dem sich rechnerisch ermitteln lässt, wie viel der VAE-Dispersionen aus erneuerbaren und somit nicht fossilen Rohstoffen produziert wurde. Die nun ausgestellten Zertifikate bescheinigen, dass das von WACKER in der VAE-Produktion eingesetzte Massebilanzverfahren den Kriterien des TÜV-Süd-Standards CMS 71 zur Nachverfolgbarkeit erneuerbarer Rohstoffe entspricht. „Jetzt können wir den Kunden mit unseren VAE-Dispersionen etwas Vergleichbares anbieten wie Energieversorger den Verbrauchern mit Ökostrom“, sagt Dr. Markus Busold, Strategic Marketing Director Consumer & Industrial Polymers. „Bestellen WACKER Kunden ein Bindemittel auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, so ist sichergestellt, dass dem Produktionskreislauf die notwendige Menge an biobasierter Essigsäure zugeführt wurde. Diese wird ausschließlich von zertifizierten Herstellern bezogen.“