Auf Daten-Mission
während der Inspektion
Ein Blick hinter die Kulissen: In unseren Werken arbeiten nicht nur absolute Experten und kreative Durchstarter, sondern auch Hightech-Kollegen: Roboter, die vielfältige Aufgaben übernehmen und mit ihren Daten die Produktion intelligent machen. SPOT ist einer von ihnen. Auf vier Beinen unterstützt er unsere Mitarbeitende bei der Inspektion der Anlagen.
Anmutig stakst er auf allen Vieren durch unsere Werke in Burghausen oder Nünchritz. Er ist gelb, hat Statur und Größe eines Pudels und erkundet eigenständig das Gelände unserer Chemieanlagen. Ein Industrieroboter auf vier Beinen, genannt SPOT. Er unterstützt unter anderem unsere Anlagenfahrer bei ihren regelmäßigen Rundgängen.
Hören, riechen und fühlen
Der Roboterhund ist ein Allroundtalent: über mehrere Kameras im Kopfteil, kann der Vierbeiner Anlagenteile fotografieren. Über eine trainierte künstliche Intelligenz erkennt, erfasst und speichert er winzige Veränderungen oder Undichtigkeiten. Darüber hinaus misst er mit einer Thermografiekamera die Temperatur einzelner Bauteile. Die eingebaute Gas-Sensorik macht es ihm möglich, Gasmengen im Bereich von einem Millionstel (ppm) zu bestimmen. Aufgrund seiner hochsensiblen Akustik ist er auch in der Lage, Frequenzen wahrzunehmen, die Menschen nicht hören können. So erkennt er beispielsweise, wenn eine Pumpe defekt ist. Anders als der Mensch ist der Roboter objektiv und erfasst die Daten immer gleich.
Der Roboter kann auch problemlos in Gefahrensituationen zum Einsatz kommen. Im Betriebsumfeld bewegt er sich ähnlich flexibel wie der Mensch.
Autonome Missionen
In unseren Werken Burghausen oder Nünchritz ist Roboterhund SPOT täglich mehrere Stunden im Einsatz. Ein Mitarbeitender erstellt seine Missionen vorab am Computer und gibt die gewünschten Messungen vor. Er führt auch Updates durch und überwacht seine Arbeiten. Wenn der Hund mal nicht seine automatische Runde dreht, kann er auch via Joystick gelenkt werden, ähnlich wie bei einem ferngesteuerten Auto. Über den Computerbildschirm schauen die Mitarbeitenden direkt live mit den Augen des Hundes auf die Anlage und nehmen die gewünschten Messungen per Mausklick vor. Präzise folgt er den Anweisungen der Bediener. Nach dem Rundgang verbindet er sich selbstständig mit seiner Docking Station und wird dort bis zum nächsten Einsatz geladen.
Bei den Rundgängen sammelt der Roboter-Kollege vor allem Daten, die digital erfasst werden. Bei unvorhergesehenen Ereignissen geben sie Rückschlüsse auf mögliche Ursachen. Die schwierige Entscheidung, ob deswegen eine Anlage heruntergefahren wird oder nicht, muss aber Letztendlich immer der bedienende Mitarbeitender treffen.
Rundgang mit dem Gamepad
SPOT ist ein Produkt der Firma Boston Dynamics. Deren Softwareentickler ist die Firma Energy Robotics aus Darmstadt, die ihn als mobile Roboterplattform für Ihr Software- und Sensorikangebot nutzt.
Darüber hinaus dienen all die vom Roboter gesammelten Daten zur ständigen Weiterentwicklung der Software. Mit künstlicher Intelligenz und im Sinne eines Industrie-4.0-Ansatzes können die von Roboter SPOT gesammelten Datenmengen verarbeitet und verknüpft werden. So erkennt das System etwa, ob ein Ventil geschlossen oder offen ist. Auch die Positionen eines in chemischen Betrieben oft verwendeten Kugelhahns kann er erfassen. Analoge Daten wie Durchfluss oder Druck identifiziert und bewertet SPOT. Bei Abweichungen vom Sollzustand wird der Mitarbeiter in der Messwarte per E-Mail informiert.
Künftig soll auch ein RFID-Sensor getestet werden. Damit kann beispielsweise festgestellt werden, ob Sicherheitsventile sauber verplombt sind oder nicht. Sonst eine mühselige und eintönige Arbeit.
Viele weitere Einsatzgebiete sind denkbar. Das eröffnet der Fabrikautomatisierung viele neue Anwendungsbereiche und wird den Einsatz von SPOT noch effizienter machen.