Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsjahres 2021 belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 1,50 Mrd. € (2020: 666 Mio. €). Es hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Neben den höheren Absatzmengen und den gestiegenen Preisen haben Einsparungen aus dem laufenden Effizienzprogramm des Konzerns die Ergebnisentwicklung im operativen Geschäft positiv beeinflusst. Die zum Teil stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie haben das EBITDA dagegen um rund 500 Mio. € gemindert.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist aufgrund der oben beschriebenen Effekte auf rund 1,09 Mrd. € gewachsen (2020: 263 Mio. €). Die Abschreibungen betragen rund 400 Mio. € (2020: 404 Mio. €) und liegen damit auf dem Niveau des Vorjahres. Das Jahresergebnis 2021 beläuft sich auf etwa 780 Mio. € (2020: 202 Mio. €).
„Zum kräftigen Umsatzplus des vergangenen Jahres haben alle unsere Geschäftsbereiche beigetragen“, sagte Konzernchef Christian Hartel. „In den meisten unserer Abnehmerbranchen war die Nachfrage das gesamte Jahr hindurch anhaltend hoch. Gleichzeitig haben wir für unsere Produkte deutlich bessere Preise als 2020 erzielt. Das hat auch dazu beigetragen, dass wir die zum Teil stark gestiegenen Rohstoffpreise kompensieren konnten. Die hohe Nachfrage setzt sich über den Jahreswechsel hinaus fort und unterstreicht die ausgezeichneten Wachstumspotenziale unseres Geschäftsportfolios.“
Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen
Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2021 lagen nach den vorläufigen Zahlen bei 340 Mio. € (2020: 224 Mio. €). Das sind 52 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für Silicon- und Polymerprodukte.
Der Netto-Cashflow summierte sich im Geschäftsjahr 2021 auf rund 760 Mio. € (2020: 698 Mio. €). Das sind 9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ursächlich für diesen Anstieg ist in erster Linie der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft. Die Einzahlung in eine Treuhandgesellschaft zur teilweisen Finanzierung der von WACKER über Direktzusagen eingegangenen Pensionszusagen, hat den ausgewiesenen Netto-Cashflow dagegen um rund 250 Mio. € gemindert. Dabei geht es um diejenigen Firmenleistungen, die über die Grundversorgung der Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG hinausgehen. In der Bilanz wird dieser Betrag als Planvermögen dotiert und reduziert so die Pensionsrückstellungen in gleicher Höhe. Diese liegen zum Jahresende 2021, auch aufgrund gestiegener Diskontierungszinsen, bei rund 1,8 Mrd. € (31.12.2020: 2,71 Mrd. €). WACKER erwartet, dass die Rendite aus dem neuen Planvermögen zukünftige Belastungen aus den Pensionszusagen verringert, was sich positiv auf die Kennzahlen der Bilanz und den Cashflow auswirken wird.
Zum Stichtag 31. Dezember 2021 weist WACKER ein Nettofinanzvermögen von rund 550 Mio. € aus (31.12.2020: 68 Mio. € Nettofinanzschulden).
Geschäftsbereiche
WACKER hat 2021 in allen seinen Geschäftsbereichen aufgrund höherer Absatzmengen und besserer Preise deutliche Umsatzzuwächse verzeichnet. Besonders kräftig fiel das Plus im Geschäft mit Polysilicium aus.
WACKER SILICONES erzielte einen Jahresumsatz von 2,60 Mrd. € und übertraf damit den Wert des Vorjahres (2,24 Mrd. €) um 16 Prozent. WACKER POLYMERS erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 1,67 Mrd. € (2020: 1,30 Mrd. €). Das ist ein Plus von 28 Prozent. Der Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um 20 Prozent auf 295 Mio. € (2020: 246 Mio. €). WACKER POLYSILICON hat seinen Jahresumsatz mit 1,53 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr (792 Mio. €) nahezu verdoppelt.
Das EBITDA der einzelnen Geschäftsbereiche hat sich 2021 unterschiedlich entwickelt. Im Geschäft mit Polysilicium und Siliconen verbuchte der Münchner Chemiekonzern deutliche Zuwächse. Auch bei biotechnologisch hergestellten Produkten ist das EBITDA leicht gewachsen. Dagegen ging das operative Ergebnis bei Dispersionen und Dispersionspulvern wegen stark gestiegener Rohstoffpreise etwas zurück. Kosteneinsparungen aus dem laufenden Effizienzprogramm des Konzerns haben das EBITDA in allen Geschäftsbereichen positiv beeinflusst.
WACKER SILICONES erzielte 2021 ein EBITDA von 555 Mio. € (2020: 388 Mio. €). Das ist ein Anstieg um 43 Prozent. Neben den höheren Absatzmengen und besseren Preise für Silicone hat der Geschäftsbereich vor allem vom zunehmenden Anteil margenstarker Spezialitäten an seinem Gesamtportfolio profitiert.
Das EBITDA von WACKER POLYMERS belief sich auf 255 Mio. € (2020: 271 Mio. €). Ausschlaggebend für diesen Rückgang um 6 Prozent waren die im Jahresvergleich ganz erheblich gestiegenen Rohstoffpreise. Höhere Absatzmengen und Preisanhebungen konnten diese aber nahezu ausgleichen.
WACKER BIOSOLUTIONS erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr ein EBITDA von 40 Mio. € (2020: 38 Mio. €). Das ist ein Plus von 5 Prozent.
WACKER POLYSILICON hat im Geschäftsjahr 2021 von höheren Absatzmengen und vor allem von den stark gestiegenen Preisen für Solarsilicium profitiert. Der Geschäftsbereich steigerte sein EBITDA auf 655 Mio. € (2020: 5 Mio. €). Weitere Verbesserungen durch den Fokus auf qualitativ besonders hochwertiges Polysilicium für Halbleiteranwendungen und bei den Herstellungskosten machten sich im operativen Ergebnis ebenfalls positiv bemerkbar.