Schont die Umwelt, die Nerven und den Geldbeutel – der WACKER-Busservice

Burghausen, 10.08.2022

„Wir haben nur ein Auto, mit dem fährt meine Frau zur Arbeit. Durchs Busfahren sparen wir uns ein weiteres Fahrzeug komplett“, erzählt Georg Martl. Der 55-Jährige ist Produktionsmitarbeiter bei der Wacker Chemie und seit 24 Jahren eingefleischter Busfahrer. Wie rund 4.200 weitere Beschäftigte des Burghauser Standorts setzt er auf die Vorzüge des Werkbussystems: sicher, stressfrei und günstig. Gerade aktuell ist der finanzielle Vorteil des Sammeltransports deutlich zu erkennen. „Das spürt man vor allem am Geldbeutel, im Vergleich zum Autofahren ist das momentan schon viel günstiger“, sagt der gelernte Chemikant.

Georg Martl
Georg Martl ist einer von rund 4.200 Wackerianern, die den Busservice nutzen. Er tut dies schon seit 24 Jahren.

Die Bushaltestelle, an der Georg Martl zusteigt, gehört zur zweiten von insgesamt drei Tarif-Zonen im WACKER-Werkbusnetz. Für den Kastler bedeutet das monatliche Kosten von rund 26 Euro. Das ist etwa ein Drittel des gesamten Busticketpreises. Die restlichen zwei Drittel bezuschusst WACKER. „Wenn ich nur mal die aktuellen Spritkosten berechne, komme ich im Monat auf rund 100 Euro – bloß für den Weg zur Arbeit und zurück. Das heißt, allein der Treibstoff kostet schon fast das Vierfache meines Bustickets. Und dabei sind Versicherung, Wertverlust und Reparaturen des Wagens noch gar nicht miteingerechnet“, sagt Martl.

Das Werkbussystem gibt es bei der Wacker Chemie schon seit über 70 Jahren. Begonnen hat der Busservice 1948 mit sechs Tagschicht- und drei Wechselschichtlinien, teils wurden die Arbeiter sogar mit Lastkraftwagen chauffiert. Mittlerweile werden 33 Linien für die Tagschicht, 15 Linien für die Wechselschicht und acht Nachläuferlinien mit über 900 Haltestellen angeboten. Modern ausgestattete Busse bringen mehr als 4.200 Beschäftigte der Wacker Chemie und deren Partnerunternehmen aus einem Radius von rund 50 Kilometern ins Werk – auch aus dem österreichischen Grenzgebiet.

Die insgesamt neun Busunternehmer, die den WACKER-Busservice unterstützen – sechs deutsche und drei österreichische – kämpfen derzeit nicht nur mit stetig steigenden Dieselpreisen, sondern auch mit massivem Personalmangel, weiß WACKER-Busbeauftragter Matthias Zauner. In Deutschland fehlen laut des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen rund 5.000 Fahrer, über 85 Prozent der privaten Busunternehmen leiden unter Fahrermangel. „Wir sind sehr froh, dass wir weiterhin fest mit den Unternehmen rechnen können. Uns ist dabei natürlich klar, dass es durch die aktuellen Umstände zu Preissteigerungen kommt. Die Zusatzkosten übernimmt WACKER, für die Nutzer des Busservices hat es seit acht Jahren keine Preiserhöhungen mehr gegeben“, erklärt der Busbeauftragte.

Aber nicht nur finanziell bringt das Busfahren Vorteile: Der Sammeltransport ist deutlich sicherer als das individuelle Autofahren. Betrachtet man das durchschnittliche Risiko der Jahre 2011 bis 2020, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, ist dieses beim Pkw um das 13-fache höher als beim Busfahren. Bei den WACKER-Bussen fiel in den vergangenen Jahren kein einziger Unfall mit Verletzten an. Den Sicherheitsaspekt weiß auch Georg Martl zu schätzen. „Wenn ich Nachtschicht habe, komme ich aus der Arbeit, wenn andere noch nicht einmal angefangen haben zu arbeiten. Bei Übermüdung kann Autofahren dann sehr gefährlich werden. Da sitze ich lieber im Bus und mache entspannt ein Nickerchen“, sagt der 55-Jährige. Rund 1.800 Mitarbeiter im Schichtdienst nutzen bei WACKER das Angebot des Busservices.

Auch die Umwelt dankt allen Busfahrern: Bei einer Strecke von 100 Kilometern liegt der CO2-Ausstoß beim Autofahren bei rund 20 Kilogramm pro Person, damit ist er rund dreimal so hoch wie beim Sammeltransport per Bus. Nur das Flugzeug ist eine noch größere CO2-Schleuder als der Pkw. Der Bus, mit dem auch Georg Martl zur Arbeit fährt, ist im Normalfall mit rund 30 Personen etwa halb ausgelastet. Angenommen, alle Insassen würden separat mit dem eigenen Auto zur Arbeit fahren, würde das pro 100 Kilometer einen Gesamtausstoß von rund 600 Kilo bedeuten. Beim Bus sind es 192 Kilo. „Und um einen Parkplatz muss ich mich dabei auch nicht kümmern“, ergänzt der Chemikant. „Im Sommer habe ich immer ab dem Einstieg einen gekühlten und im Winter einen geheizten Sitzplatz. Die Windschutzscheibe freikratzen musste ich auch noch nie“, ergänzt er schmunzelnd.

Verbesserungspotenzial sieht der langjährige Busfahrer dennoch zum Beispiel bei der Routenführung und der zeitlichen Taktung der Buslinien. „Wir sitzen nach unserem Schichtende meist noch einige Zeit im Bus, bevor dieser losfährt. Wenn ich mit dem Auto fahren würde, wäre ich insgesamt fast 30 Minuten eher daheim. Vielleicht könnte man da noch was optimieren“, schlägt der Wackerianer mit einem Augenzwinkern vor. „Aber ich weiß auch, dass das Jammern auf hohem Niveau ist.“

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Der WACKER-Busservice

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