Frühjahrskonzert der WACKER-Werkkapelle kommt der Burghauser Tafel zugute

Den Anfang der rund zweistündigen Veranstaltung macht ein Stück aus dem Genre der Filmmusik. Es geht um eine ältere englische Dame, die sich als scharfsinnige Amateurdetektivin entpuppt: Miss Marple.

Mit dem nächsten Werk wandeln die 50 Musikerinnen und Musiker der Werkkapelle auf den Spuren Ludwig van Beethovens. Die „Ouvertüre zu Egmont“ spielt zur Zeit des niederländischen Aufstands gegen die spanische Herrschaft. Vertreter des Adels, unter ihnen der Titelheld Graf Egmont von Gaure, verbünden sich mit den Protestanten, um die religiöse und politische Unterdrückung zu überwinden.

Einer Überlieferung nach wurde das darauffolgende Stück einem Mädchen in einem grünen Kleid gewidmet. Die wörtliche Übersetzung des Titels „Greensleeves“ lautet ja auch „grüne Ärmel“. Die Melodie ist eine der bekanntesten, sie ist die Grundlage unzähliger Variationen und wurde unter anderem in Opern und Weihnachtslieder eingearbeitet.

Mit dem nächsten Stück lädt die WACKER-Werkkapelle in die Hauptstadt Tschechiens ein. Die Polka „Prager Gassen“ stammt aus der Feder des tschechoslowakischen Militär-Musikers Jaroslav Zeman. Durch seine zahlreichen Polkas, Walzer und Märsche wird er bis heute als Repräsentant der Böhmischen Musik international geschätzt.

Von Prag aus geht es in Richtung Süden. Die Melodie des Wiener Walzers „Rosen aus dem Süden“ war ursprünglich Teil der Operette „Das Spitzentuch der Königin“, die in Portugal spielt. Das Gesamtwerk fand beim Publikum damals jedoch keinen Anklang und erwies sich als Misserfolg. Der Komponist Johann Strauß machte es sich aber zur Angewohnheit, einzelne Stücke seiner Bühnenwerke für den Konzertsaal zu bearbeiten. So entstand dieser Titel.

Es folgt das Charakterstück „Heinzelmännchens Wachtparade“, das ursprünglich für das Klavier geschrieben wurde. Der Leiter und Dirigent der Werkkapelle, Christian Kremser, hat es eigens für das Ensemble in eine Blasorchester-Fassung arrangiert. Schon zur Zeit seiner Erscheinung wurde das Werk von prominenten Salon-Orchestern gespielt und so äußerst bekannt.

Die beiden Komponisten des nächsten Stücks, dessen Highlights die WACKER-Musiker präsentieren, dürften vielen bekannt sein. Sie sind die zwei Bs zwischen den zwei As. Björn Kristian Ulvaeus und Benny Anderson waren beziehungsweise sind die beiden musikalischen Köpfe der legendären schwedischen Band ABBA. Das Musical „Chess“ aus ihrer beider Feder bedient viele spannende Facetten des Lebens: Es geht um Politik, Verschwörung, Liebe und Eifersucht. Vor dem Hintergrund einer Weltmeisterschaft in Schach.

Herbstblätter lautet der Titel des nächsten Stücks übersetzt. „Les Feuilles Mortes“ wurde ursprünglich 1945 von Joseph Kosma komponiert. Die englische Version des Stücks „Autumn Leaves“ entwickelte schnell ein Eigenleben als Chanson. Es wurde so erfolgreich, dass es nur ein paar Jahre nach der Komposition der französischen Vorlage sogar zu den 30 bekanntesten Liedern der Welt zählte.

An den Anfang und ans Ende des Konzerts stellt Orchesterleiter Christian Kremser jeweils ein Stück aus der Filmmusik. Ein Medley aus Liedern der Kinderserie „Wickie“, die sich um das Leben des gleichnamigen Titelhelden dreht, bildet den Schluss des musikalischen Abends.

Wie auch in den letzten Jahren ist der Eintritt frei, um eine freiwillige Spende wird gebeten. Der gesamte Erlös kommt heuer der Burghauser Tafel e.V. zugute. Der gemeinnützige Verein wurde 2005 gegründet. Er zählt mittlerweile etwa 150 Mitglieder und versorgt aktuell rund 450 sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen pro Woche mit Nahrungsmitteln.