WACKER hat im 3. Quartal 2016 ein EBITDA von 300,9 Mio. € erwirtschaftet. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (264,3 Mio. €) und entspricht dem Wert des Vorquartals (300,0 Mio. €). Von Juli bis September 2016 ergibt sich im WACKER-Konzern eine EBITDA-Marge von 22,4 Prozent (Q3 2015: 19,5 Prozent). Im Vorquartal hatte sie 21,6 Prozent betragen. Verantwortlich für den deutlichen Anstieg des EBITDA im Jahresvergleich ist in erster Linie das gute Kostenniveau.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des 3. Quartals 2016 beträgt 115,2 Mio. € (Q3 2015: 125,5 Mio. €). Das sind 8 Prozent weniger als vor einem Jahr und entspricht einer EBIT-Marge von 8,6 Prozent (Q3 2015: 9,2 Prozent). Deutlich höhere Abschreibungen sind ein Grund für den Rückgang des EBIT im Jahresvergleich. Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 67,5 Mio. € (Q3 2015: 58,2 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 1,29 € (Q3 2015: 1,21 €).
Die Prognose für das Gesamtjahr 2016 bleibt unverändert. Beim Konzernumsatz rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll auf vergleichbarer Basis – also ohne Sondererträge aus Schadenersatzzahlungen sowie aus der Auflösung von Vertrags- und Lieferbeziehungen zu Solarkunden – um 5 bis 10 Prozent über dem Vorjahr liegen. Nach dem guten Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr hatte WACKER bereits Ende Juli angekündigt, dass das bereinigte EBITDA am oberen Ende dieser Spanne erwartet wird.
„WACKER hat sich von Juli bis September unter nicht immer einfachen Rahmenbedingungen gut geschlagen“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Sowohl im Chemiegeschäft als auch bei Siltronic ist das EBITDA gegenüber dem Vorjahr und dem Vorquartal weiter gewachsen. Schwieriger war das Marktumfeld für unser Polysiliciumgeschäft, weil Solarkunden im September deutlich weniger Material geordert haben als in den vorangegangenen Monaten. Inzwischen mehren sich aber die Signale, dass sich die Nachfrage nach Solarsilicium wieder belebt.“
Regionen
Im 3. Quartal 2016 haben sich die Umsätze mit Ausnahme von Deutschland in allen Regionen verhalten entwickelt. In Asien belief sich der Konzernumsatz im Berichtsquartal auf 571,5 Mio. €. Das ist rund 1 Prozent weniger als im Vorjahr (575,8 Mio. €). In der Region Europa hat WACKER von Juli bis September 2016 Umsätze in Höhe von 302,0 Mio. € (Q3 2015: 316,5 Mio. €) erwirtschaftet. Das sind rund 5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Positiv hat sich das Geschäft in Deutschland entwickelt. Dort summierten sich die Umsatzerlöse im Berichts-quartal auf 182,9 Mio. € (Q3 2015: 173,6 Mio. €). Das sind rund 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. In der Region Amerika lag der Umsatz mit 238,6 Mio. € (Q3 2015: 238,9 Mio. €) auf Vorjahresniveau.
Investitionen und Netto-Cashflow
Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im 3. Quartal 2016 auf 98,9 Mio. € (Q3 2015: 220,5 Mio. €). Das sind 55 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Mittel gingen unter anderem in den Ausbau der Kapazitäten für fertige Siliconprodukte und in die weitere Automatisierung der Produktion bei Siltronic. Die Inbetriebnahme der Anlagen am neuen Polysiliciumstandort Charleston im US-Bundesstaat Tennessee wurde im Berichtsquartal wie geplant abgeschlossen.
Der Netto-Cashflow des Konzerns belief sich im 3. Quartal 2016 auf 229,9 Mio. € (Q3 2015: 36,2 Mio. €). Der wesentliche Grund für diesen kräftigen Anstieg ist der höhere Brutto-Cashflow bei gleichzeitig deutlich geringeren Investitionen.
Mitarbeiter
Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten blieb im 3. Quartal 2016 gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert. Zum Stichtag 30. September waren im Konzern 17.136 (30.06.2016: 17.081) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. An den WACKER-Standorten in Deutschland arbeiteten zum Ende des Berichtsquartals 12.179 (30.06.2016: 12.230) Beschäftigte, an den internationalen Standorten waren es 4.957 (30.06.2016: 4.851) Mitarbeiter.
Geschäftsbereiche
WACKER SILICONES hat im 3. Quartal 2016 mit 503,1 Mio. € einen Gesamtumsatz auf dem Niveau des Vorjahres (501,9 Mio. €) erzielt. Während die Absatzmengen etwas höher waren als vor einem Jahr, gingen die Preise für einige Produktgruppen leicht zurück. Negative Währungseffekte haben den Umsatz ebenfalls geringfügig gemindert. Den Umsatz des Vorquartals (514,4 Mio. €) hat der Bereich preis- und mengenbedingt um rund 2 Prozent unterschritten. Das EBITDA von WACKER SILICONES lag im Berichtsquartal mit 100,7 Mio. € um rund 23 Prozent über dem Wert des Vorjahres (81,6 Mio. €). Im Vergleich zum Vorquartal (93,7 Mio. €) betrug das Plus 8 Prozent. Die hohe Auslastung der Produktionsanlagen von durchschnittlich über 90 Prozent und ein niedriges Kostenniveau haben die Ertragskraft des Geschäftsbereichs positiv beeinflusst. Die EBITDA-Marge verbesserte sich im 3. Quartal 2016 auf 20,0 Prozent nach 16,3 Prozent im Vorjahr und 18,2 Prozent im Vorquartal.
Der Gesamtumsatz von WACKER POLYMERS liegt mit 308,2 Mio. € im Berichtsquartal um 2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (313,0 Mio. €) und um 5 Prozent unter dem Vorquartal (325,7 Mio. €). Die gegenüber dem Vorjahr spürbar höheren Absatzmengen bei Dispersionen konnten die etwas niedrigeren Preise für einige Produktgruppen nicht ganz ausgleichen. Negative Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung ebenfalls leicht gebremst. Im Quartalsvergleich blieben die Durchschnittspreise nahezu unverändert, die Absatzmengen des Geschäftsbereichs waren aber insgesamt niedriger als im 2. Quartal 2016. Das EBITDA des Geschäftsbereichs wuchs im Berichtsquartal auf 73,2 Mio. € (Vorjahr 64,7 Mio. €). Das ist ein Plus von 13 Prozent. Wesentliche Ursache dafür ist das niedrige Kostenniveau, zu dem auch die gute Auslastung der Produktionsanlagen von knapp 90 Prozent beitrug. Im Vergleich zum Vorquartal (78,2 Mio. €) ist das EBITDA um rund 6 Prozent zurückgegangen. Zusätzlich zum geringeren Umsatz kamen hier auch die im Quartalsvergleich höheren Preise für den Rohstoff Ethylen zum Tragen. Die EBITDA-Marge lag im Berichtsquartal bei 23,8 Prozent nach 20,7 Prozent im Vorjahr und 24,0 Prozent im Vorquartal.
WACKER BIOSOLUTIONS erzielte von Juli bis September 2016 einen Gesamtumsatz von 54,0 Mio. €. Das sind 7 Prozent mehr als vor einem Jahr (50,4 Mio. €) und 2 Prozent mehr als im 2. Quartal 2016 (53,2 Mio. €). Höhere Absatzmengen in einigen Segmenten sind die Hauptursache für diesen Anstieg. Die im Jahres- und Quartalsvergleich zum Teil etwas niedrigeren Preise haben die Umsatzentwicklung dagegen gebremst. Das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS liegt im Berichtsquartal mit 11,3 Mio. € deutlich über Vorjahr (7,2 Mio. €) und Vorquartal (9,0 Mio. €). Ausschlaggebend für diesen kräftigen Anstieg waren das Umsatzplus, positive Effekte aus dem Produktmix sowie die gute Kostensituation des Geschäftsbereichs, auch auf Grund der hohen Auslastung der Produktionsanlagen. Die EBITDA-Marge belief sich auf 20,9 Prozent nach 14,3 Prozent im Vorjahr und 16,9 Prozent im 2. Quartal 2016.
WACKER POLYSILICON hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 253,0 Mio. € erzielt. Das sind jeweils 7 Prozent weniger als im Vorjahr (271,4 Mio. €) und im Vorquartal (272,2 Mio. €). Den im Jahresvergleich nahezu unveränderten Absatzmengen standen niedrigere Durchschnittspreise für Solarsilicium gegenüber. Im Vergleich zum Vorquartal sind die Absatzmengen deutlich zurückgegangen, weil die Kunden gegen Ende des Berichtsquartals weniger Solarsilicium bestellt haben. Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich von Juli bis September 2016 auf 82,3 Mio. € (Q3 2015: 91,8 Mio. €). Der Hauptgrund für diesen Rückgang um 10 Prozent sind einbehaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen in Höhe von 17,8 Mio. € im 3. Quartal 2015. Im Berichtsquartal fielen keine solchen Sondererträge an. Bereinigt um diesen Betrag ist das EBITDA im Jahresvergleich um 11 Prozent gewachsen. Gegenüber dem Vorquartal (77,7 Mio. €) hat sich das EBITDA um 6 Prozent erhöht. Hier macht sich bemerkbar, dass im Berichtsquartal keine Anlaufkosten für die Inbetriebnahme des neuen Standorts Charleston mehr angefallen sind. Von Juli bis September 2016 errechnet sich für den Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON eine EBITDA-Marge von 32,5 Prozent, nach 33,8 Prozent im 3. Quartal 2015 und 28,5 Prozent im 2. Quartal 2016.
Siltronic verzeichnete im 3. Quartal 2016 einen Gesamtumsatz von 236,7 Mio. €. Das sind rund 3 Prozent mehr als im Vorjahr (230,6 Mio. €). Höhere Absatzmengen als vor einem Jahr, auch aus dem Verkauf von Lagerbeständen, haben die niedrigeren Durchschnittspreise ausgeglichen. Positive Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung ebenfalls begünstigt. Gegenüber dem Vorquartal (229,8 Mio. €) ist der Umsatz ebenfalls um 3 Prozent gewachsen. Etwas höhere Absatzmengen als im 2. Quartal 2016 bei nahezu unveränderten Durchschnittspreisen und positiven Währungseffekten sind die Ursachen für diesen Anstieg. Das EBITDA von Siltronic belief sich im Berichtsquartal auf 36,9 Mio. € (Q3 2015: 29,4 Mio. €). Das ist ein Plus von 26 Prozent. Im 3. Quartal 2015 haben Verluste aus der Währungssicherung das EBITDA des Geschäftsbereichs um 15,5 Mio. € gemindert. Im Berichtsquartal fielen hier nur 6,8 Mio. € an. Gegenüber dem Vorquartal (35,0 Mio. €) ist das EBITDA um rund 5 Prozent gewachsen. Neben dem höheren Umsatz hat auch die gute Kostenentwicklung die Ertragskraft von Siltronic im Quartalsvergleich positiv beeinflusst. Die EBITDA-Marge von Siltronic lag im Berichtsquartal bei 15,6 Prozent nach 12,7 Prozent im 3. Quartal 2015 und 15,2 Prozent im 2. Quartal 2016.
Ausblick
Für das Gesamtjahr 2016 erwartet WACKER im Chemiegeschäft leichte Umsatzzuwächse. Bei Siltronic und WACKER POLYSILICON wird der Umsatz voraussichtlich leicht zurückgehen.
Das EBITDA soll im Geschäftsbereich WACKER SILICONES deutlich über dem Vorjahreswert liegen. WACKER POLYMERS geht ebenfalls von einem spürbaren Zuwachs gegenüber dem Vorjahr aus. WACKER BIOSOLUTIONS erwartet eine EBITDA-Marge auf dem Niveau des Vorjahres. WACKER POLYSILICON rechnet beim EBITDA mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr, da 2016 die Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen geringer sein werden als im vergangenen Jahr. Das EBITDA des Gesamtjahres wird zudem auch durch die Anlaufkosten der Polysiliciumproduktion am neuen Standort Charleston gemindert. Siltronic rechnet bei der EBITDA-Marge unverändert mit einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Insgesamt erwartet WACKER im Geschäftsjahr 2016 beim Konzernumsatz unverändert einen Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll auf vergleichbarer Basis ohne Berücksichtigung von Sondererträgen um 5 bis 10 Prozent ansteigen. Nach dem guten Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr geht WACKER wie schon Ende Juli gemeldet weiter davon aus, dass das bereinigte EBITDA am oberen Ende dieser Spanne liegen wird. Die EBITDA-Marge wird dagegen etwas geringer ausfallen, da keine wesentlichen Sondererträge erwartet werden. Die Investitionen werden mit rund 425 Mio. € wesentlich geringer sein als im Vorjahr. Die Abschreibungen liegen bei rund 720 Mio. € und damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Das Konzernergebnis soll im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger ausfallen. WACKER erwartet einen deutlich positiven Netto-Cashflow. Die Nettofinanzschulden zum Ende des Jahres 2016 werden voraussichtlich leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
Hinweis für die Redaktionen: Der Bericht zum 3. Quartal 2016 steht auf den Internet-Seiten von WACKER (www.wacker.com) unter Investor Relations zum Download zur Verfügung.