Mit Optimismus für ein besseres Morgen

Gressier , 18.12.2023

In Haiti eskaliert die Bandenkriminalität weiter. Dies erschwert den Alltag der Bevölkerung, in der 80 Prozent mit weniger als zwei US-Dollar am Tag auskommen müssen. Wer kann, stellt einen Ausreiseantrag. Doch unter denen, die bleiben, leiden vor allem die Kinder unter bitterer Armut. Die vom WACKER HILFSFONDS unterstützte Schule in Gressier zieht Kraft aus Traditionen und eröffnet mit Optimismus und Bildung Hoffnung auf ein besseres Morgen.

Die Don-Bosco-Schule in Haiti wird über geringe Schulgebühren finanziert, die sich die meisten Familien jedoch nicht leisten können. Zum Fortbestand des Schulbetriebs kann jeder Mitarbeitende beitragen, der den WACKER HILFSFONDS beim Cent-Spendenprogramm unterstützt. (Fotos: Copyright Don Bosco Mondo e.V.)

Vom Kindergarten bis zum Abitur begleiten die Salesianer Don Boscos (SDB) Kinder und Jugendliche aus ärmsten Familien auf dem Weg zu einer qualitativ hochwertigen Bildung. Die Don-Bosco-Schule Riobé liegt in Gressier rund 25 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt.

Sie wurde durch das verheerende Erdbeben im Jahr 2010 zerstört und mit Unterstützung des WACKER HILFSFONDS und weiterer Förderer neu errichtet. Seither müssen die Menschen ihre Lebensgrundlagen immer wieder von Neuem aufbauen, denn nicht nur die häufig auftretenden Wirbelstürme und Erdbeben verursachen Zerstörung und verschlimmern die Armut, sondern auch politische Unruhen und Bandenkriminalität haben sich leider verschärft.

Der Alltag in Haiti ist mehr denn je geprägt von großem Mangel an Nahrungsmitteln, schlechten hygienischen Verhältnissen und fehlendem Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zahlreiche Eltern können sich den Schulbesuch ihrer Kinder nicht leisten. Um die Familie finanziell zu unterstützen, gehen viele Kinder arbeiten. Ihnen bleiben ohne Zugang zu Bildung jegliche Zukunftsperspektiven verwehrt.

Umso wichtiger, dass im vergangenen Schuljahr rund 1.200 Mädchen und Jungen vom Kindergartenalter bis zum Abitur die Bildungsangebote der Don-Bosco-Schule besuchen konnten – dank Unterstützung des WACKER HILFSFONDS, der den laufenden Betrieb der Schule und die Schulspeisung finanziert.

Das Don-Bosco-Riobé-Zentrum hat seine Anstrengungen vervielfacht, um den Kindern und Jugendlichen weiterhin Fortschritte zu ermöglichen. Ein leichter Rückgang bei der Anzahl der Schülerinnen und Schüler war in den letzten drei Jahren zu verzeichnen, da sich einige Familien im Ausland bessere Zukunftschancen erhoffen. Denn die Lebensqualität hat sich in Haiti weiter verschlechtert.

Eine Treibstoffknappheit führte zu einer nationalen Krise, die auch in der Schule geplante Aktivitäten zum Erliegen brachte. Ein Trimester im Schulbetrieb ging durch landesweite Unruhen verloren. Weiterhin ist die hohe Inflation ein schwerwiegendes Problem für die Bevölkerung und auch für die Schule. Denn stark steigende Kosten erschweren die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern.

Die Folgen der politisch-sozialen Unsicherheit sind gravierend. Während in der Vergangenheit religiöse Einrichtungen wie die Salesianer Don Boscos auch in unruhigen Zeiten noch einen gewissen Schutz hatten, da sie dem Gemeinwohl dienen, sind sie mittlerweile ein Ziel von kriminellen Banden. So wurde das Berufsbildungszentrum der Salesianer Don Boscos, in Gonaives drei Stunden nördlich von Port-au-Prince gelegen, im letzten Herbst überfallen und ausgeraubt.

Seit Oktober ist ein Sitz der Salesianer Don Boscos in der Hauptstadt Port-au-Prince von einer bewaffneten Bande besetzt. Sämtliche dortigen Einrichtungen mussten ihren Betrieb einstellen – Straßenkinderzentrum, Schule und Berufsbildungszentrum sind auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Traditionen als Kraftquelle nutzen

In Gressier läuft der Schulbetrieb weiter und gibt den Kindern mit ihren Familien großen Halt im schweren Alltag. Mit Schulbussen kommen die Kinder und Jugendlichen sicher und pünktlich zum Unterricht. Das Schulteam hat es bewältigt, traditionelle Feierlichkeiten beizubehalten – nicht nur trotz, sondern gerade wegen der Unruhen als Kraftquelle und Zeichen des Zusammenhalts.

Stattfinden konnten die Weihnachtsfeier, ein feierliches Essen am Johannes-Bosco-Tag, eine Karnevalsparty, ein Slam-Textwettbewerb, eine Fußballmeisterschaft, ein kreolischer Brauchtumstag mit Kindern und Eltern, das Maria-Hilf-Fest sowie Abschiedsfeiern für Absolventen und Ferienaktivitäten.

Die Nachfrage nach Schulplätzen ist ungebrochen stark. Voraussetzung für Neueinschreibungen ist eine bestandene Aufnahmeprüfung – eine Hürde, an der jedoch viele Kinder und Jugendlichen in den unruhigen Zeiten scheitern.

Im Hinblick auf den kontinuierlichen Fortschritt der Schule ist eine der Sorgen die Abwanderung von Fachkräften, die das Land seit einigen Jahren erlebt. Dieser wird nicht nur durch die allgemeine Unsicherheit im Land verstärkt, sondern auch durch die Möglichkeit, in die Vereinigten Staaten zu reisen, die die US-Regierung seit 2023 im Rahmen eines humanitären Einwanderungsprogramms anbietet. Seither musste die Schule fünf Mitarbeitende ersetzen, weitere Lehrkräfte erwarten eine Ausreisebestätigung.

Ein Lichtblick in der Infrastruktur ist das saubere Trinkwasser für die Schulgemeinde, seit eine Hydraulikpumpe in einem Brunnen auf dem Schulgelände installiert wurde. Die so gesparten Kosten für den Kauf von Wasser müssen allerdings eingesetzt werden, um die gestiegenen Lebensmittelpreise aufgrund der hohen Inflation auszugleichen.

Mit beachtlicher Erfolgsquote zum Schulabschluss

Auf akademisch-pädagogischer Ebene weist die Schule in Gressier sehr gute Leistungen in allen Jahrgangstufen auf. Bei den offiziellen Prüfungen, die das Ministerium für Bildung und Berufsbildung (MENFP) organisiert, erreichte die Don-Bosco-Schule in Gressier in der neunten Klasse eine Erfolgsquote von stolzen 100 Prozent. Die Sekundarstufe 4 kam auf eine beachtliche Erfolgsquote von 98 Prozent.

„Solche Fortschritte erreichen die Verantwortlichen des Schulzentrums mit dem Optimismus, den sie getreu ihrer salesianischen Mission bewahren“, erklärt Claudia Ebinger von Don Bosco in Bonn. „Das Team in Gressier leistet vollen Einsatz, um den Kindern und Jugendlichen ein neues, besseres Morgen zu ermöglichen.“ Sie dankt allen, die den WACKER HILFSFONDS unterstützen: „Ihre Hilfe wirkt!“. Vor wenigen Jahren konnte sie sich selbst vor Ort in Gressier von der Zuverlässigkeit des Schulbetriebs überzeugen.

Chancengeber durch das Cent-Spendenprogramm

„Der Schulunterricht und die tägliche warme Mahlzeit fördern nicht nur die Entwicklung der Kinder, sondern geben ihnen und ihren Familien Halt im schweren Alltag“, betont Mirko Kappelhoff, Stiftungsvorstand des WACKER HILFSFONDS. Er dankt ausdrücklich allen, die durch ihre Spenden zum laufenden Betrieb der Schule beitragen. Maßgeblich dazu ist das Cent-Spendenprogramm des WACKER HILFSFONDS, so Mirko Kappelhoff: „Mit der kleinen Spende einer monatlichen Abrundung um ein paar Cent auf der Gehaltsüberweisung kann jeder, der beim Cent-Spendenprogramm mitmacht, als Chancengeber zu etwas Großem beitragen.“

Durch das Cent-Spendenprogramm des WACKER HILFSFONDS sichern die Mitarbeitenden den laufenden Betrieb der Schulen, die von der Stiftung unterstützt werden. Mit geringen Beträgen kann jeder Mitarbeitende in Deutschland dazu beitragen, dass die Mittel für nachhaltige Unterstützung auch künftig zur Verfügung stehen. Wie das geht? Indem der Mitarbeitende einwilligt, seine monatliche Gehaltszahlung auf den nächstniedrigeren Eurobetrag abzurunden. Die übrigen Cent-Beträge werden dem WACKER HILFSFONDS gespendet.

Wer helfen möchte, hier das Spendenkonto des WACKER HILFSFONDS bei der Bayerischen Landesbank München:

IBAN DE59 7005 0000‎ 0003 3333 33
BIC BYLADEMMXXX

Bitte vermerken Sie auf dem Überweisungsträger Ihren Namen und Ihre Anschrift (Mitarbeitende die Personalnummer). Die Stiftung stellt Spendenbescheinigungen aus, die in Deutschland steuerlich geltend gemacht werden können. Der WACKER HILFSFONDS dankt für jede Unterstützung

Kontakt

contact image

Wacker Chemie AG
Media Relations
Petra Hettich

Tel. +49 89 6279-1303
Nachricht senden