Hauptversammlung 2020: WACKER rechnet wegen Corona-Pandemie mit Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis

  • WACKER VERANSTALTET ERSTMALS REIN VIRTUELLE HAUPTVERSAMMLUNG
  • HAUPTVERSAMMLUNG 2020 NIMMT VORSCHLÄGE DER VERWALTUNG MIT GROSSER MEHRHEIT AN
  • DIVIDENDE FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019 BETRÄGT 0,50 €
  • WACKER ERWARTET IM GESAMTJAHR 2020 AUF GRUND DER CORONA-PANDEMIE UMSATZ UND ERGEBNIS UNTER VORJAHR, NETTO-CASHFLOW SOLL WACHSEN

München, 04.08.2020

Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG hat in diesem Jahr erstmals in rein virtueller Form ohne physische Anwesenheit der Aktionäre stattgefunden. Auf Grund der Corona-Pandemie hatte der deutsche Gesetzgeber diese Möglichkeit geschaffen. Die virtuelle Hauptversammlung ermöglichte es, die Gesundheit der Aktionäre zu schützen und gleichzeitig die Risiken für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten.

In seiner Rede, die vorab auf der Webseite von WACKER veröffentlicht worden war und über das Internet live an die Aktionäre übertragen wurde, ging Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender des Münchner Chemiekonzerns, auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie ein. „Das Coronavirus hat die Wirtschaft mit voller Wucht und unvorbereitet getroffen. Die Kosten übersteigen voraussichtlich alles, was wir aus Wirtschafts- und Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte kennen“, so Staudigl. „WACKER hat unmittelbar alles getan, um den Auswirkungen der Pandemie mit ganzer Kraft zu begegnen. Der Schutz und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Aufrechterhalten der Produktion sowie die langfristige Sicherung des Unternehmens hatten dabei oberste Priorität.“

Der wirtschaftliche Abschwung in Folge der Pandemie hat Spuren im operativen Geschäft von WACKER hinterlassen. „Seit dem 2. Quartal spüren wir den wirtschaftlichen Stillstand durch die Corona-Pandemie deutlich. Das zeigt sich im Auftragseingang, aber auch in rückläufigen Umsätzen“, erläuterte Staudigl. „Wie lange uns die Auswirkungen von Corona noch begleiten werden, können wir derzeit nicht verlässlich abschätzen.“ Eine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2020 gibt WACKER daher weiterhin nicht ab. Das Unternehmen hatte bereits im Bericht zum 1. Quartal davon Abstand genommen, eine Prognose für 2020 abzugeben. Aktuell rechnet WACKER damit, dass in Folge der Pandemie der Umsatz, das EBITDA und die EBITDA-Marge im laufenden Geschäftsjahr unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Beim Netto-Cashflow geht das Unternehmen von einem höheren Wert als im letzten Jahr aus.

„Das Chemiegeschäft von WACKER dürfte sich im zweiten Halbjahr stabilisieren – vorausgesetzt eine zweite Infektionswelle bringt das öffentliche Leben in der Welt nicht wieder zum Erliegen“, führte Staudigl in seiner Rede weiter aus. „Unser Polysiliciumgeschäft ist vor allem im Solarmarkt von der Corona-Pandemie betroffen. Der Zubau neu installierter Anlagen ist hier zeitweise stark zurückgegangen. Gleichzeitig ist das Preisniveau weiterhin niedrig.“

Seit Kurzem ist allerdings ein Preisanstieg am Markt zu be-obachten. Ein Grund dafür dürfte der Produktionsausfall bei einem großen chinesischen Wettbewerber sein, der für WACKER einen Bedarf an zusätzlichen Mengen auf Kunden-seite und die Chance auf höhere Preise nach sich gezogen hat. Dieser Effekt wird sich nach Einschätzung des Unternehmens voraussichtlich zeitweise positiv auf das Geschäft von WACKER mit Silicium für die Solarindustrie auswirken. Stabil gestaltet sich nach wie vor die Nachfrage nach Polysilicium für die Halbleiterindustrie. Hier geht WACKER davon aus, dass sich der Markt im 2. Halbjahr weiterhin gut entwickeln wird.

Für die langfristige Zukunft des Unternehmens zeigte sich Staudigl optimistisch: „Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir gestärkt aus der Corona-Krise hervor-gehen werde: Wir besitzen die richtigen Produkte und sind nah am Kunden. Wir nehmen auf allen für uns wichtigen Märkten führende Positionen ein und arbeiten kontinuierlich an der Entwicklung innovativer neuer Produkte und Technologien. Dabei setzen wir verstärkt auf nachhaltige Lösungen – nicht nur bei unseren Produkten, auch in unseren Produktionsprozessen und in den Lieferketten. Dazu kommt, dass wir auf einem stabilen finanziellen Fundament stehen.“

Als Dividende des Geschäftsjahres 2019 schüttet WACKER insgesamt 24,8 Mio. € an seine Aktionäre aus. Die Dividende pro dividendenberechtigter Aktie beträgt 0,50 €. Auch die übrigen Vorschläge der Verwaltung wurden von der Hauptversammlung mit großer Mehrheit angenommen.

Beschlüsse und Abstimmungsergebnisse

Zur Beschlussfassung auf der heutigen Hauptversammlung waren mit 40.821.062 Aktien 78,27 Prozent des stimm-berechtigten Grundkapitals vertreten (Anzahl der ausstehenden Aktien gesamt: 49.677.983). Die Abstimmung zu den Tages-ordnungspunkten 2 bis 7 hat folgende Ergebnisse gebracht:

Tagesordnungspunkt 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns.

Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 in Höhe von 1,33 Mrd. € 24,8 Mio. € an die Aktionäre auszuschütten und 1,30 Mrd. € auf neue Rechnung vorzutragen, wurde angenommen mit:

  • 39.592.910 Ja-Stimmen (98,01 Prozent)
  • 803.136 Nein-Stimmen

Tagesordnungspunkt 3: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands.

Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den Mitgliedern des Vorstands der Wacker Chemie AG für das Geschäftsjahr 2019 Entlastung zu erteilen, wurde angenommen mit:

  • 40.245.623 Ja-Stimmen (98,80 Prozent)
  • 488.627 Nein-Stimmen

Tagesordnungspunkt 4: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats.

Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Wacker Chemie AG für das Geschäftsjahr 2019 Entlastung zu erteilen, wurde angenommen mit:

  • 37.663.247 Ja-Stimmen (95,52 Prozent)
  • 1.766.511 Nein-Stimmen

Tagesordnungspunkt 5: Wahl des Abschlussprüfers.

Der Vorschlag des Aufsichtsrats, die KPMG AG zum Abschlussprüfer des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 sowie zum Prüfer für eine etwaige prüferische Durchsicht von Zwischenfinanzberichten für das Geschäftsjahr 2020 zu wählen, wurde angenommen mit:

  • 39.183.920 Ja-Stimmen (95,99 Prozent)
  • 1.636.443 Nein-Stimmen

Tagesordnungspunkt 6: Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und deren Verwendung sowie zum Ausschluss des Bezugs- und Andienungsrechts.

Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den Vorstand zu ermächtigen, unter Ausschluss des Bezugs- und Andienungsrechts eigene Aktien im Volumen von bis zu 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben, wurde angenommen mit:

  • 39.673.205 Ja-Stimmen (97,20 Prozent)
  • 1.144.376 Nein-Stimmen

Tagesordnungspunkte 7a bis e: Beschlussfassung über Änderungen von § 14 der Satzung.

Die Vorschläge von Vorstand und Aufsichtsrat, die Satzung an die Vorgaben der Zweiten Aktionärsrechterichtlinie („ARUG II“) anzupassen, die Satzung um die Möglichkeit zu ergänzen, künftig auch Online-Hauptversammlungen durchführen zu können und die Satzung um die Möglichkeit zu ergänzen, dass Aktionäre ihre Stimme auch per Briefwahl abgeben können, wurden jeweils mit mehr als 97 Prozent der Stimmen angenommen.

Die in dieser Presseinformation zu den Beschlüssen der Hauptversammlung 2020 gemachten Angaben dienen ausschließlich der unverbindlichen Information im Überblick und entsprechen nicht in allen Fällen dem vollständigen Wortlaut und Umfang der von der Hauptversammlung beschlossenen Inhalte.

Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den voraus-schauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die Verpflichtung dafür.

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