Bildungsauftrag über die Schultore hinaus

WACKER HILFSFONDS in Haiti: Bandenkriminalität und Nahrungsmittelknappheit erschweren den Alltag

Gressier, 18.10.2022

In Haiti eskaliert die Bandenkriminalität. Dies erschwert den Alltag der Bevölkerung, in der 80 Prozent mit weniger als zwei US-Dollar am Tag auskommen müssen. Unter Armut leiden vor allem die Kinder. Die vom WACKER HILFSFONDS unterstützte Schule in Gressier eröffnet ihnen Zugang zu Bildung, fördert ihr Hygienebewusstsein und zeigt ihnen damit Perspektiven für eine bessere Zukunft auf.

Impressionen vom Unterricht und der Schulspeisung in Gressier. (Fotos: Copyright Don Bosco Mondo e.V.)

Im vergangenen Schuljahr fielen in Gressier im Vergleich zu den vorhergehenden Pandemiejahren weniger Schultage aus. Jedoch blieb die politische Lage instabil und die Bandenkriminalität nahm leider zu. Im Sommer 2022 teilte das UN-Büro in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mit, dass sich 1,5 Millionen Menschen wegen bewaffneter Gruppen nicht mehr frei bewegen konnten und keinen Zugang zur Grundversorgung hatten. Die Eskalation der Gewalt wirkte sich auch auf die Familien im 25 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Gressier aus. Viele Eltern waren nicht mehr in der Lage, einer Arbeit nachzugehen und Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Die Schule ermöglicht ihnen nun, die Schulgebühren in Raten zu zahlen.

Durch Straßenblockaden war es dem Schulteam immer wieder unmöglich, Material zu beschaffen und Aktivitäten wie geplant durchzuführen. Die Schulleitung steht weiterhin vor großen Herausforderungen, den laufenden Betrieb flexibel und engagiert aufrecht zu erhalten. Eine hohe Inflationsrate erschwert es zunehmend, Benzin und insbesondere Lebensmittel zu beschaffen. So sind Grundnahrungsmittel wie Erbsen und Öl – auch bedingt durch den Krieg in der Ukraine – kaum noch auf dem Markt zu finden.

Die Preise für Reinigungsmittel haben sich mehr als verdoppelt. Dennoch integriert das Schulteam konsequente Hygieneprinzipien weiterhin fest im Alltag der Schulkinder. Den achtsamen Umgang mit den Gefahren der Coronapandemie verinnerlichen die Schülerinnen und Schüler auch in ihren Familien. Der Bildungsauftrag der Schule wirkt somit über die Tore hinaus und trägt das Hygienebewusstsein nachhaltig in die Dörfer.

„Der Schulunterricht und die tägliche warme Mahlzeit fördern nicht nur die Entwicklung der Kinder, sondern geben ihnen und ihren Familien Halt im schweren Alltag“, betont Mirko Kappelhoff, Stiftungsvorstand des WACKER HILFSFONDS. Er dankt ausdrücklich allen, die durch ihre Spenden zum laufenden Betrieb der Schule beitragen. Maßgeblich dazu ist das Cent-Spendenprogramm des WACKER HILFSFONDS, so Mirko Kappelhoff: „Mit der kleinen Spende einer monatlichen Abrundung um ein paar Cent auf der Gehaltsüberweisung kann jeder, der beim Cent-Spendenprogramm mitmacht, zu etwas Großem beitragen.“

Die Don-Bosco-Schule in Haiti wird über Schulgebühren finanziert, die sich die meisten Familien nicht leisten können. Zum Fortbestand des Schulbetriebs kann jeder Mitarbeitende beitragen, der den WACKER HILFSFONDS beim Cent-Spendenprogramm unterstützt. (Foto: Copyright Don Bosco Mondo e.V.)

Chancengeber

Um der Bildungsarmut in Haiti entgegenzuwirken, haben die Salesianer Don Boscos SDB in Gressier rund 25 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt die Don-Bosco-Schule Riobé errichtet. Sie wurde durch das verheerende Erdbeben im Jahr 2010 zerstört und mit Unterstützung des WACKER HILFSFONDS und weiterer Förderer neu errichtet. Seither müssen die Menschen ihre Lebensgrundlagen immer wieder von Neuem aufbauen, denn häufig auftretende Wirbelstürme und Erdbeben sowie politische Unruhen verursachen weiterhin Zerstörung und Armut.

Durch Mangel an Nahrungsmitteln, schlechte hygienische Verhältnisse und fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser liegt die Kindersterblichkeit in Haiti bei 6,1 Prozent. Viele Eltern können sich den Schulbesuch ihrer Kinder nicht leisten. Um die Familie finanziell zu unterstützen, gehen viele Kinder arbeiten. Ihnen bleiben ohne Zugang zu Bildung jegliche Zukunftsperspektiven verwehrt. Umso wichtiger, dass im vergangenen Schuljahr rund 1.200 Mädchen und Jungen vom Kindergartenalter bis zum Abitur die Bildungsangebote der Don-Bosco-Schule nutzen konnten – dank Unterstützung des WACKER HILFSFONDS, der den laufenden Betrieb der Schule und die Schulspeisung finanziert.

Am Cent-Spendenprogramm des WACKER HILFSFONDS nehmen rund 4.600 Mitarbeiter teil. Damit sichern sie den laufenden Betrieb der Schulen, die von der Stiftung unterstützt werden. Mit geringen Beträgen kann jeder Mitarbeiter in Deutschland dazu beitragen, dass die Mittel für nachhaltige Unterstützung auch künftig zur Verfügung stehen. Wie das geht? Indem der Mitarbeiter einwilligt, seine monatliche Gehaltszahlung auf den nächstniedrigeren Eurobetrag abzurunden. Die übrigen Cent-Beträge werden dem WACKER HILFSFONDS gespendet. Die teilnehmenden Mitarbeiter spenden pro Monat durchschnittlich 50 Cent. Wer noch am Cent-Spendenprogramm teilnehmen möchte, kann das Antragsformular über die Outlook-Adresse Mitarbeiterservice@wacker.com anfordern.

Wer helfen möchte, hier das Spendenkonto des WACKER HILFSFONDS bei der Bayerischen Landesbank München:

IBAN DE59 7005 0000‎ 0003 3333 33
BIC BYLADEMMXXX

Bitte vermerken Sie auf dem Überweisungsträger Ihren Namen und Ihre Anschrift (Mitarbeiter die Personalnummer). Die Stiftung stellt Spendenbescheinigungen aus, die in Deutschland steuerlich geltend gemacht werden können. Der WACKER HILFSFONDS dankt für jede Unterstützung und stellt im ersten Quartal jedes neuen Jahres Spendenbescheinigungen aus.

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