01.03.2019 Lesezeit: ca. MinutenMinute
Dispersionspulver für biozidfreie Wandfarben
Mit der neuen WACKER-Produktlinie NEXIVA® lassen sich Innenwandfarben in Pulverform und ohne den Zusatz von Bioziden herstellen
Die meisten Wandfarben werden auf Basis von wasserbasierten Bindemitteln oder Rohstoffen hergestellt. Wasser begünstigt in der Farbe allerdings die Entstehung von Keimen und Bakterien. Um diese abzutöten, werden der Wandfarbe bei der Formulierung meist Biozide zugefügt, damit sie länger haltbar bleibt. Laut dem Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. verdirbt ohne den Zusatz von Konservierungsmitteln jeder vierte Eimer Farbe. Das sind elf Millionen Eimer pro Jahr im Wert von 470 Millionen Euro. Das Problem beim Einsatz von Bioziden: Bei manchen Menschen können Biozide zu allergischen Reaktionen führen.
WACKER hat mit NEXIVA® jetzt eine Technologie zur Herstellung biozidfreier Farben entwickelt. Auf der European Coatings Show 2019 präsentiert der Konzern die Produktlinie für Wandfarben auf Basis von sprühgetrockneten polymeren Bindemitteln, mit denen sich Innenwandfarben in flüssiger oder in Pulverform herstellen lassen. Wie bei herkömmlichen Bindemitteln, die als Dispersionen verfügbar sind, können Farbhersteller ihre Farben mit NEXIVA® individuell formulieren.
Die Pulverfarben sind ohne Zusatz von Konservierungsmitteln haltbar. Sie werden erst vor dem Auftragen auf die Wand durch Zugabe von Wasser redispergiert. Bei der Herstellung müssen also keine Biozide zugefügt werden. Die Polymere sorgen dabei für eine gute Haftung und Streichbarkeit der Farbe. Darüber hinaus lassen sich die Farben in Pulverform leichter transportieren und lagern, da sie beispielsweise weniger Gewicht haben und anders verpackt werden können als flüssige Farben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wandfarben können sie außerdem bei Kälte nicht gefrieren oder bei Hitze nicht verdicken.