WACKER modernisiert Turbolöscher: "Bei der Sicherheit machen wir keine Abstriche"

Burghausen, 13.02.2024

Das Niederschlagen von Gasen, das Belüften von Freianlagen oder das Löschen von Großbränden – vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten des Turbolöschers der Burghauser WACKER-Werkfeuerwehr. Seit knapp 17 Jahren leistet das Sonderfahrzeug dem Standort gute Dienste. Jetzt wurde es grundlegend modernisiert und steht seit wenigen Tagen wieder für den Ernstfall bereit.

2007 wurde der Turbolöscher beschafft - für rund 1,1 Millionen Euro. Herzstück des 26 Tonnen schweren Fahrzeugs waren zwei Flugzeugtriebwerke aus früheren Alphajets. Dank ihrer Leistung konnte Löschwasser nicht nur über weite Entfernung hinweg eingesetzt werden, es konnte auch in feinste Partikel zerstäubt werden, was insbesondere beim Niederschlagen von Gaswolken von unschätzbarem Vorteil ist.

Seit 2007 ist die Technik im Löschwesen deutlich vorangeschritten. So wurde 2022 entschieden, den in die Jahre gekommenen Turbolöscher zu modernisieren. Über ein halbes Jahr lang stand das Fahrzeug zuletzt bei der Firma LGH in Holland. Bis auf das Mercedes-Fahrgestell wurde nahezu alles erneuert. Anstelle der zwei Flugzeugturbinen sorgt nun eine Industrieturbine mit bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute für die benötigte Power. Bis zu 200 Meter "Wurfweite“ sind damit möglich. Maximal 4.500 Liter Wasser können pro Minute zu einem feinen Nebel zerstäubt werden. Dazu ist der neue Aufbau deutlich flexibler, zielgerichteter und effizienter einsetzbar, außerdem einfacher zu bedienen. Damit kann der Turbolöscher bereits drei Minuten nach Eintreffen am Einsatzort in Betrieb gehen. „Wir können im Ernstfall somit schneller und noch besser helfen“, sagt Dr. Niels Friede, Leiter der WACKER-Werkfeuerwehr.

Rund 800.000 Euro hat sich WACKER die Modernisierung des Turbolöschers kosten lassen. Gut angelegtes Geld, wie Werkleiter Dr. Peter von Zumbusch überzeugt ist: „Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Anlieger steht für uns als Unternehmen an erster Stelle. Wir machen hier keine Abstriche!“ Vor diesem Hintergrund bittet die Werkfeuerwehr auch die direkten Nachbarn des Werks um Verständnis für den Geräuschpegel, den die Turbine nun mal mit sich bringt – und das fürs Erste etwas häufiger als sonst, schließlich stehen aktuell Schulungsmaßnahmen am neuen Gerät an. Später muss der Turbolöscher dann gemäß Vorgaben mindestens alle drei Wochen einen 15-minütigen Testlauf absolvieren.

Dass beim Thema Sicherheit keine Kompromisse gemacht werden, zeigen auch die Notfallpläne, die während des sechsmonatigen Umbaus des Turbolöschers galten. Wäre es in dieser Zeit im Werk zu einem Ernstfall gekommen – was nicht der Fall war – hätte die Werkfeuerwehr noch auf zwei ferngesteuerte, kleinere Modelle zurückgreifen können. Zudem wären die InfraServ-Kollegen des Chemieparks Gendorf mit ihrem Turbolöscher bereitgestanden.

Für den Sommer ist noch ein letzter Modernisierungsschritt angesetzt: der Einbau eines Natriumthiosulfat-Tanks. Das Mittel kann bei speziellen Stoffaustritten diese nicht nur besser binden als reines Wasser, sondern zum Teil auch gleich neutralisieren. Voll einsatzbereit ist der Burghauser Turbolöscher aber auch jetzt schon. Die ersten Übungen sind reibungslos verlaufen, die Werkfeuerwehr ist momentan dabei, alle Kolleginnen und Kollegen zu schulen und für den Fall der Fälle vorzubereiten – auch wenn am Standort jeder hofft, dass der nächste Ernstfall noch lange auf sich warten lässt und der Turbolöscher nur zu Übungszwecken ausrückt.

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