WACKER präsentiert siliconbasierte Lösungen für die Elektromobilität und für medizinische Anwendungen

Siliconadhäsive der Marke SILPURAN^® bewähren sich seit vielen Jahren in atraumatischen Wundauflagen. Als Haftschicht ermöglichen sie eine sichere und schonende Fixierung von Wundverbänden auf der Haut. SILPURAN^® Haftgele haften so sanft, dass ein Ver-bandswechsel weitgehend schmerzfrei erfolgen kann.

Auf der Silicone Expo zeigt der Münchner Chemiekonzern neben seinem bewährten Produktsortiment ein Siliconadhäsiv, das deutlich stärker haftet als bisherige Produkte. SILPURAN^® 2124 erreicht eine Haftkraft von 6,0 Newton pro 2,5 Zentimeter, ermittelt nach DIN EN 1639 im 90°-Abzugstest auf Stahl. Damit ist die Adhäsion so stark, dass sich das neue Gel nicht nur für die Wundversorgung, sondern auch für die Fixierung von Wearables, also Sensoren, Kathetern, Kanülen oder anderen medizinischen Geräten eignet. SILPURAN^® 2124 ist biokompatibel gemäß ausgewählter Tests nach ISO 10993 und USP, Kapitel <88>, Class VI und kann mit Ethylenoxid sterilisiert werden.

Temperfreier Flüssigsiliconkautschuk

Viele Siliconkautschuke werden nach der Verarbeitung thermisch nachbehandelt. Für dieses Tempern wird das ausgehärtete Siliconelastomer in einem gut belüfteten Ofen über mehrere Stunden auf Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius erhitzt. Flüchtige Bestandteile werden dabei entfernt, der Silicongummi gewinnt auch an Festigkeit. Ein teurer und zeitintensiver Schritt in der Produktion, der nicht nur viel Energie verbraucht, sondern auch den Fluss einer hochautomatisierten Produktion unterbricht.

Unter der Bezeichnung ELASTOSIL^® LR 5003 hat WACKER eine Reihe temperfreier Flüssigsiliconkautschuke entwickelt, die sich insbesondere für Großserienprodukte im Lebensmittel- und anderen sensiblen Bereichen eignet. Was ihren Gehalt an flüchtigen Anteilen betrifft, entsprechen Formteile aus solchen Siliconen auch ohne thermische Nachbehandlung den Grenzwerten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Zudem erfüllen sie die Anforderungen der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für Produkte mit Lebensmittelkontakt. Somit lassen sich wiederbenutzbare Trinkhalme, Backformen, Teigschaber und andere Gegenstände sehr effizient herstellen. ELASTOSIL^® LR 5003 kann zusätzlich getempert werden, um noch höhere Festigkeiten und einen noch niedrigeren Flüchtigengehalt zu erzielen.

ELASTOSIL^® LR 5003 ergänzt die ebenfalls temperfreie Flüssig-siliconkautschuk-Reihe ELASTOSIL^® LR 5040. Letztere besitzt auch ohne Tempern eine hohe Weiterreißfestigkeit, wie sie beispielsweise für stark beanspruchte Trink- und Beruhigungssauger, Beiß-ringe und andere Babycare-Artikel erforderlich ist.

Silicone in der Elektromobilität

Frost, Hitze, Nässe, Vibrationen, hohe elektrische Spannungen und Ladeströme – Materialien, die in Elektrofahrzeugen verbaut werden, müssen viel aushalten. Für Silicone von WACKER ist das kein Problem. Sie bewähren sich in vielen Einsatzbereichen, sei es in der Elektrik, in der Elektronik oder im Wärmemanagement der Batterie. Auf der Silicone Expo zeigt WACKER, wie Silicone für einen nachhaltigen Aufbruch in die Elektromobilität sorgen. Hier zwei Beispiele:

• Die Ladeströme und die dabei entstehende Abwärme von batte-riebetriebenen Fahrzeugen nimmt kontinuierlich zu. Mittlerweile sind Spannungen von bis zu 800 Volt und Ladeströme bis 350 Ampere keine Seltenheit. Die Automobilindustrie benötigt daher extrudierbare Materialien, die ihre elektrischen Isolationseigenschaften über einen sehr breiten Temperaturbereich und über lange Zeit zuverlässig erfüllen. Silicone wie der Festsiliconkautschuk ELASTOSIL^® R plus 4305 sind für solche Einsatzbereiche geradezu prädestiniert. Mit einem entsprechenden Hitzestabili-sator trotzt das Produkt Temperaturen bis zu 200 °C, ohne dass sich die mechanischen und elektrischen Eigenschaften des Elastomers signifikant verändern.
• Elektrofahrzeuge nutzen meistens Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher. Sie werden in der Regel unterhalb der Fahrgastzelle verbaut, wo sie einen Großteil der Grundfläche einnehmen. Für die thermische Anbindung der Batteriemodule an das wärmeabführende System wird ein wärmeleitfähiger Gap-Filler benötigt. Dieser muss alterungsstabil sein, um einen vorzeitigen Ausfall der Batterie zu verhindern, und in kürzester Zeit auf größeren Flächen applizierbar sein. WACKER hat für solche Anwendungen fließfähige, schnell dispensierbare Gap-Filler auf Siliconbasis entwickelt, die auch bei großen Flächen fehlerfrei injiziert werden können und kurze Taktzeiten in der Großserienproduktion erlauben.

Ressourcenschonend: ELASTOSIL^® eco

Auf der Silicone Expo Europe präsentiert WACKER außerdem ELASTOSIL^® eco. Es handelt sich dabei um ressourcenschonend produzierte Silicone auf Basis von pflanzlichem, nicht-fossilem Methanol. Die Herstellung von ELASTOSIL^® eco-Produkten wird nach dem REDcert2-Standard zertifiziert. Damit ist die Nachverfolgbarkeit von erneuerbaren Rohstoffen entlang des gesamten Produktionsprozesses sichergestellt.

Vortrag über Siliconadhäsive

WACKER gastiert auch mit einem Vortrag auf der technischen Konferenz der Silicone Expo. Andrea Bogner, Senior Marketing Manager Industrial Solutions bei WACKER SILICONES, und Peter Serrano, Global Segment Market Director Performance Solutions beim Trägerfolien- und Trennpapierhersteller Loparex, sprechen am 29.2.2024 ab 13.10 Uhr über die Kombinationsmöglichkeiten von stark haftenden Siliconadhäsiven und Trennfolien.