Die genaue Ermittlung der Höhe dieser Abschreibung wird im Rahmen der Abschlusserstellung erfolgen. Sie verringert nicht nur den Wert der Sachanlagen in der Konzernbilanz, sondern auch das EBIT des Konzerns und des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON sowie das Konzernjahresergebnis. Auf den Cashflow hat die außerplanmäßige Abschreibung dagegen keine Auswirkungen.
„Die erwartete Erholung auf dem Solarmarkt ist bisher ausgeblieben und die Preise für Polysilicium für Photovoltaikanwendungen sind nach wie vor sehr niedrig“, erläuterte Tobias Ohler, Finanzvorstand von WACKER, den Grund für die außerplanmäßige Abschreibung. „Gleichzeitig haben wir im Hinblick auf die weitere Marktentwicklung gegenwärtig nur eine geringe Visibilität. Grund dafür ist vor allem, dass der Zubau von Solaranlagen in China hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibt. Zudem belasten die hohen Überkapazitäten bei Polysilicium in China. Der chinesische Staat subventioniert diesen Ausbau nicht nur mit Krediten und Fördermitteln, sondern stellt dort den Polysilicium-Produzenten auch Strom aus Kohlekraftwerken zu extrem günstigen Preisen zur Verfügung. Unsere Einschätzungen für das kommende Jahr haben wir deshalb entsprechend angepasst.“
Die Strategie des Münchner Chemiekonzerns für sein Polysiliciumgeschäft bleibt unverändert. „Wir arbeiten weiter konsequent daran, unsere Kosten zu senken und fokussieren uns auf Polysilicium für Halbleiteranwendungen sowie auf hochqualitatives Material für monokristalline Solarzellen“, erläuterte Ohler.
Auf Grund der außerplanmäßigen Abschreibung erwartet WACKER das Ergebnis des Jahres 2019 jetzt in der Größenordnung von etwa -750 Mio. € (bisherige Prognose: leicht positives Jahresergebnis). Wie bisher ist in dieser Prognose der Sonderertrag von 112,5 Mio. € aus Versicherungsleistungen, den WACKER im 3. Quartal 2019 verbucht hatte, nicht enthalten. Vor dem Sondereffekt dieser außerplanmäßigen Abschreibung und einschließlich der Versicherungsleistungen läge das Jahresergebnis bei mehr als 100 Mio. €.