Läuft bei uns: Ausbildung im Berufsbildungswerk mit digitalen Technologien

Burghausen, 09.04.2020

Durch die aktuellen Beschränkungen wegen des Coronavirus arbeiten zahlreiche WACKER-Mitarbeiter derzeit im Homeoffice. Auch die Auszubildenden des Burghauser Berufsbildungswerks BBiW lernen derzeit mit digitalen Mitteln von daheim aus. Das ist möglich, weil das BBiW-Team gemeinsam mit der WACKER-IT schnell virtuelle Infrastrukturen etabliert hat.

Im Burghauser Berufsbildungswerk BBiW lernen junge Fachkräfte bereits während ihrer Ausbildung, mit digitalen Medien und vernetzten IT-Systemen zu arbeiten.

Das Berufsbildungswerk in Burghausen ist seit 1971 eine feste Größe der Ausbildung in Südostbayern. Das BBiW-Team bildet rund 700 junge Menschen für WACKER und Partnerfirmen aus. Rund 500 davon sind bei WACKER beschäftigt.

Aktuell ist auch im BBiW zum Gesundheitsschutz der Azubis und Mitarbeiter kein Ausbildungsbetrieb vor Ort möglich. „Wie können wir den Betrieb zumindest teilweise fortführen?“, fragte sich das Team um BBiW-Geschäftsführer Richard Stubenvoll. Die Entscheidung war, den Austausch mit digitalen Medien zu verstärken. Damit die Ausbildung auch in Corona-Zeiten weiterläuft, nutzt das BBiW digitale Lösungen für Kommunikation und praxisnahe Lerneinheiten.

Schon vor Corona-Zeiten hatte das BBiW die digitale Ausbildungswelt in der Praxis erprobt. Mit HoloLens (3D-Brille) und Tablet erschließt sich den Azubis beispielsweise die Prozessüberwachung in der Produktion. Mit VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality) lernen Azubis der chemisch-technischen Bereiche, digitale Prozesse einzusetzen. Und das kann auch so richtig Spaß machen, zum Beispiel am virtuellen Schweißsimulator.

Bereits zum Ausbildungsstart im September 2019 hat das BBiW die neuen kaufmännischen WACKER-Azubis sowie ihre jungen Kollegen in den Ausbildungsbereichen Chemie, Elektro und Metall mit Tablets ausgestattet. Sie können damit beispielsweise Lernsoftware, digitale Schulbücher und praxisnahe Anwendungen abrufen. Die Ausbilder stellen online Einsatzpläne, Übungsaufgaben und Arbeitsanweisungen bereit. Wer Fragen zur Ausbildung oder dem Unterrichtsstoff hat, kann online mit den Ausbildern und den Azubi-Kollegen kommunizieren. Und diese virtuell gestaltete Welt funktioniert jetzt auch von daheim aus.

„Austausch, Diskussionen und Feedback, sowohl zwischen den Azubis als auch mit den Ausbildern, sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unseren Lehrbetrieb“, erklärt BBiW-Leiter Richard Stubenvoll. Deshalb hat sein Team nun gemeinsam mit IT-Kollegen weitere digitale Möglichkeiten zur Kommunikation erschlossen, beispielsweise über Webex-Teams. Damit waren die Azubis schnell vertraut. Motiviert haben sie kurzfristige Anlaufschwierigkeiten gemeistert und treffen sich nun in der virtuellen Welt mit ihren Ausbildern und Azubi-Kollegen. „Unsere Ausbilder bieten Lernunterstützung an, posten Lernunterlagen, tauschen sich mit den Azubis im Chat direkt aus und bearbeiten gemeinsam mit ihnen Online-Dateien“, erklärt Richard Stubenvoll.

Auf digitalen Wegen erreicht das BBiW derzeit rund 90 Prozent der Auszubildenden; das Team arbeitet daran, diesen guten Prozentwert weiter zu erhöhen. Auch externe Teilnehmer können sich für ihre geplanten Kurse und Fortbildungsveranstaltungen einwählen.

Für die Azubis bietet die heraufordernde Situation Chancen, zusätzliche Kompetenzen zu erwerben. Es gilt jetzt nicht nur, neue digitale Tools zu nutzen, sondern auch, sich selbstständig zu organisieren, um von zu Hause aus dem Lernauftrag nachzukommen.

Die Ausbilder setzen einen besonderen Fokus darauf, nun weiterhin intensiv jene Azubis zu betreuen, die sich derzeit auf Abschlussprüfungen vorbereiten. Sie geben ihnen Arbeitsaufträge mit konkreten Abgabeterminen. Der zuständige Ausbilder kontrolliert den Rücklauf und spielt diesen mit ergänzenden Hinweisen wiederum zurück.

Das BBiW nimmt aus der neuen Erfahrung viel Inspiration und Ideen mit in seine digitale Zukunft. Denn die neuen Möglichkeiten, schnell und einfach zu kommunizieren, Lernmaterial zur Verfügung zu stellen und zu chatten will das Team auch nach Corona-Zeiten nicht missen. Richard Stubenvoll weiß: „Die voranschreitende Digitalisierung führt vor allem in Produktion und Technik zu neuen beruflichen Anforderungen. Die jungen Fachkräfte lernen bei uns bereits während ihrer Ausbildung, mit digitalen Medien und vernetzten IT-Systemen zu arbeiten – und werden so bestens qualifiziert!“ Sehr wichtig ist dem BBiW-Chef: „Dieser Fortschritt wäre nicht ohne das hohe Engagement unserer Ausbilderinnen und Ausbilder möglich. Ihnen gilt in der jetzigen Zeit mein besonderer Dank.“

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