Stoma

Stomata – Künstliche Darm- und Blasenausgänge

Moderne Stoma-Systeme erlauben es den Patienten, Sportarten wie Schwimmen auszuüben.

26.07.2021 Lesezeit: ca. MinutenMinute

Silicon schont die Haut

Künstliche Darm- und Blasenausgänge – sogenannte Stomata – müssen dauerhaft versorgt werden. Die dazu nötigen Systeme werden auf den Körper geklebt, was nicht selten zu chronischen Hautreizungen und -entzündungen führt. Das britische Unternehmen Trio Healthcare hat jetzt atmungsaktive Siliconadhäsive auf den Markt gebracht, die die Lebensqualität von Stoma-Patienten deutlich verbessern.

Nach Operationen am Darm oder an der Blase ist manchmal ein künstlicher Darmausgang oder eine künstliche Harnableitung nötig. Dafür hat sich das griechische Wort Stoma eingebürgert. Es bedeutet Mund oder Öffnung. Solche künstlichen Öffnungen können vorübergehend nötig werden, wenn nach einer Krebserkrankung oder bei chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn Teile der Blase oder des Darms entfernt werden müssen. Oft müssen die Patienten aber dauerhaft mit einem Stoma leben. Um sich dennoch frei bewegen zu können, tragen sie einen Auffangbeutel, der am Körper aufgeklebt ist. Er umschließt den Ausgang in der Regel zuverlässig und nimmt die Ausscheidungen auf. Allerdings stehen die umgebenden Hautpartien dadurch unter Dauerstress.

Frau mit Stoma-System

Eine schonende und sanfte Versorgung der gereizten Hautpartien und eine zuverlässige Prophylaxe sind somit für das Wohlbefinden des Patienten entscheidend. Im besten Fall soll es gar nicht erst zu Irritationen und Entzündungen kommen. Die innovativste Entwicklung auf diesem Gebiet kommt von der britischen Firma Trio Healthcare Ltd. Das Unternehmen brachte als erster Hersteller eine komplette Serie zur Stomaversorgung mit maßgeschneiderten, patentierten Siliconadhäsiven auf den Markt. Die verwendeten biokompatiblen Silicongele der Marke SILPURAN® stammen von WACKER.

Das 2006 gegründete Trio Healthcare suchte nach Alternativen zu den bisher in der Stomaversorgung meist verwendeten Hydrokolloiden auf Acrylbasis, mittels derer die Basisplatten aus Kunststoff auf der Haut befestigt werden. Diese Produkte haften zwar gut und erfüllen auch ihre Aufgabe, Feuchtigkeit von der Haut abzuhalten. Letzteres ist wichtig, weil nur so die Haftung auf der Haut sichergestellt werden kann. „Unseres Erachtens bietet jedoch ein mit Kot bzw. mit Urin aufgequollenes Produkt weder einen hygienischen Schutz vor Leckagen, noch hält es die Haut des Patienten gesund“, kritisiert Trio Healthcare in einer Produktbroschüre.

Podcast: Besser Leben mit chronischen Wunden

Chronische Wunden, vor allem bei älteren Menschen, lassen sich mit SILPURAN, siliconbasierten Wundauflagen von WACKER SILICONES, wesentlich schonender behandeln. Durch ihre besonderen Eigenschaften verhindern sie das Verkleben der Auflage mit der Wunde und lassen sich deutlich schmerzfreier wieder entfernen. Zudem sorgen sie für ein optimales Wundheilungsmilieu.

Eine schonende und sanfte Versorgung der gereizten Hautpartien und eine zuverlässige Prophylaxe sind somit für das Wohlbefinden des Patienten entscheidend. Im besten Fall soll es gar nicht erst zu Irritationen und Entzündungen kommen. Die innovativste Entwicklung auf diesem Gebiet kommt von der britischen Firma Trio Healthcare Ltd. Das Unternehmen brachte als erster Hersteller eine komplette Serie zur Stomaversorgung mit maßgeschneiderten, patentierten Siliconadhäsiven auf den Markt. Die verwendeten biokompatiblen Silicongele der Marke SILPURAN® stammen von WACKER.

Das 2006 gegründete Trio Healthcare suchte nach Alternativen zu den bisher in der Stomaversorgung meist verwendeten Hydrokolloiden auf Acrylbasis, mittels derer die Basisplatten aus Kunststoff auf der Haut befestigt werden. Diese Produkte haften zwar gut und erfüllen auch ihre Aufgabe, Feuchtigkeit von der Haut abzuhalten. Letzteres ist wichtig, weil nur so die Haftung auf der Haut sichergestellt werden kann. „Unseres Erachtens bietet jedoch ein mit Kot bzw. mit Urin aufgequollenes Produkt weder einen hygienischen Schutz vor Leckagen, noch hält es die Haut des Patienten gesund“, kritisiert Trio Healthcare in einer Produktbroschüre.

Leistungssport möglich – Selbst herausfordernde sportliche Aktivitäten wie Sprünge ins Wasser sind mit einem gut sitzenden, sicher verklebten Stoma-System möglich.

Anfällig für Verletzungen

Zudem sind die Hydrokolloid-Produkte nicht atmungsaktiv und nur schwer wieder zu entfernen. Die Folge beschreibt Nathalie Tredwell, Sales Managerin bei WACKER in Großbritannien. „Die Haut weicht langsam auf und wird anfällig für Verletzungen und Schäden, die durch Ausscheidungen verursacht werden.“

Als atmungsaktive Alternative hat Trio Healthcare die sogenannte Sil2™ Breathable Silicone Technology entwickelt. In diesem System ist die Basisplatte bereits mit einem Siliconadhäsiv beschichtet, das den Stomabeutel am Körper sichert – entsprechend hoch muss die Haftkraft des verwendeten Silicons sein. Zusätzlich kann ein Stoma noch mit Hautschutzringen aus Siliconkautschuk gesichert werden, die sich mit ihrer hohen Elastizität an den künstlichen Darmausgang anschmiegen und ihn quasi abdichten.

„Es darf keine Flüssigkeit danebengehen. Jeder Art von Feuchtigkeit muss von der Haut abgehalten werden, damit es zu keinen Irritationen kommt. Das war die Anforderung, die bei der Entwicklung des Siliconadhäsivs an uns gestellt wurde“, berichtet Dr. Thomas Gröer, Leiter eines anwendungstechnischen Labors bei WACKER SILICONES in Burghausen.

στόμα (stóma)

Das Wort Stoma steht im Griechischen für Mund oder Öffnung und bezeichnet künstliche Öffnungen für Darm, Magen oder Blase.

Unter der 12 bis 15 Zentimeter großen Platte kommt die Haut nämlich schnell ins Schwitzen. Silicon hat den Vorteil, gleichzeitig wasserabweisend und wasserdampfdurchlässig zu sein.

Bei den verwendeten Typen handelt es sich um zweikomponentig formulierte, farblose und transparente Silicongele, die durch eine platinkatalysierte Additionsreaktion zu weichen, hochflexiblen, zugleich aber elastischen Materialien mit gelartiger Konsistenz vernetzen. Zusammen mit der silicontypisch niedrigen Oberflächenenergie sorgt deren Nachgiebigkeit für den Haftungsaufbau zwischen dem vernetzten Silicongel und der Haut, wohingegen die Elastizität die leichte und rückstandslose Ablösung der Haftschicht ermöglicht.

WACKER-Chemiker Dr. Thomas Gröer prüft die Transparenz eines Siliconadhäsivs.

WACKER-Chemiker Dr. Thomas Gröer prüft die Transparenz eines Siliconadhäsivs.

„Kein Stomaträger soll unter starken Hautreizungen leiden. Das ist das Ziel unserer Forschung und Produktentwicklung.“

Lloyd Pearce, CEO, Trio Healthcare

Ältere Patienten, die ein Stoma tragen, haben oft empfindlichere Haut und sind somit anfälliger für Verletzungen, die chronisch werden können.

Ältere Patienten, die ein Stoma tragen, haben oft empfindlichere Haut und sind somit anfälliger für Verletzungen, die chronisch werden können.

Eine echte Herausforderung

„Solche Adhäsive zu entwickeln, war eine echte Herausforderung“, berichtet Nathalie Tredwell, Sales Managerin bei WACKER in Großbritannien, die Mitte der 2010er-Jahre eine Anfrage von Trio Healthcare nach Alternativen zu den bislang gängigen Hydrokolloid-Pasten auf Acrylbasis bekam. Die Anforderungen des britischen Medizintechnikherstellers gingen an die Anwendungstechnik von WACKER in Burghausen, die sich der Aufgabe stellte, für diesen Kunden Silicongele mit entsprechend hoher Haftkraft zu entwickeln.

Die Produkte von Trio Healthcare, die auf den medizinischen Silicongelen von WACKER basieren, haben eine wasserabweisende Oberfläche, sind aber zugleich wasserdampf- und gasdurchlässig. So lassen sie die Haut „atmen“. Wunde Stellen oder Entzündungen können im Regelfall erst gar nicht entstehen. Und falls es doch einmal zu Hautirritationen gekommen ist, schaffen die Silicongele mit ihrer Feuchtedurchlässigkeit eine optimale Umgebung für die Wundheilung.

In 22 Ländern

sind die Produkte von Trio Healthcare bisher erhältlich. Ihre hohe Haftkraft verdanken sie medizinischen Silicongelen von WACKER.

Dank der hohen Haftkraft des Silicons kleben die Stomascheiben sicher und dicht auf der Haut, ohne mit dieser zu verkleben oder sie zu reizen. Zudem lassen sich die Siliconadhäsive schmerzlos und hautschonend in einem Stück entfernen. Sie hinterlassen auch keine Rückstände, weil Silicone sich – anderes als konkurrierende Werkstoffe – unter dem Einfluss von Körperausscheidungen nicht auflösen.

Die Lebensqualität von Stomapatienten steigt dadurch enorm. Für Lloyd Pearce, CEO von Trio Healthcare, war es eine Herzensangelegenheit, nach neuen Lösungen in der Stomaversorgung zu suchen, da auch ein Mitglied aus seinem Familienkreis davon betroffen ist. „Die Hälfte aller Patienten leidet an Hautkrankheiten und unter wunder Haut. Dagegen wollte ich etwas tun.“

Die Produkte seines Unternehmens sind inzwischen in 22 Ländern verfügbar. Weiteres Potenzial gebe es reichlich, ist der CEO von Trio Healthcare überzeugt: „Wir werden nicht aufhören, zu forschen und Neues auszuprobieren“, betont Lloyd Pearce. „Kein Stomaträger soll unter starken Hautreizungen leiden müssen.“

In der WACKER-Anwendungstechnik werden Teststreifen vorbereitet, um die Haftkraft verschiedener Siliconadhäsive zu bestimmen.

In der WACKER-Anwendungstechnik werden Teststreifen vorbereitet, um die Haftkraft verschiedener Siliconadhäsive zu bestimmen.

Medizinische Hautadhasive

SILPURAN®

Der Einsatz von hautschonenden Siliconadhäsiven in medizinischen Anwendungsfeldern ist längst noch nicht ausgereizt. „Da ist noch viel Luft nach oben“, sagt Thomas Gröer. Silicone sind für alles geeignet, was Menschen sich auf die Haut kleben: Insulinpumpen, EEG-Sensoren, Lage- oder Positionssensoren für Demenzpatienten – sogar Wearables, kleine, am Körper getragene IT-Endgeräte, werden inzwischen mit Silicon verklebt, betont der WACKER-Chemiker. „Wir werden also auch weiterhin viel zu tun haben.“

Kontakt

Mehr Informationen zum Thema erhalten Sie von

Frau Nathalie Tredwell
Sales Manager
WACKER SILICONES
+44 1344 401-689
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